Die Fassade des Hauses der Kunst in der Prinzregentenstraße in München. (Foto: Haus der Kunst / Maximilian Geuter)
Haus der Kunst

Drängen auf Förderung war erfolgreich

Noch Ende letzten Jahres hat der Deutsche Bundestag auf Drängen der Münchner CSU-Bundestagsabgeordneten Johannes Singhammer und Wolfgang Stefinger einen erheblichen finanziellen Beitrag zur Finanzierung der Renovierung des Hauses der Kunst beschlossen. Insgesamt stehen der Münchner Institution nun von Seiten des Bundes bis zu 20 Millionen Euro bis 2020 zur Verfügung.

Die Freude des Hauses der Kunst in München sowie des Bayerischen Kultusministeriums war groß, als der Deutsche Bundestag noch vor Jahresende beschloss, die bevorstehende Renovierung des Hauses mit 20 Millionen Euro zu unterstützen. Ganz besonders freuen sich rückblickend die beiden Münchner CSU-MdBs Johannes Singhammer und Wolfgang Stefinger. Sie hatten immer wieder in Berlin auf einen Förderzuschuss des Bundes gedrängt – erfolgreich: Insgesamt stehen dem Haus für seine Renovierung nun bis zu 20 Millionen Euro vom Bund im Zeitraum bis 2020 zur Verfügung. Im Einzelnen sind dies für 2017 rund 2,9 Millionen, für 2018 rund 6,2 Millionen, für 2019 rund 7,1 Millionen und für 2020 rund 3,8 Millionen.

Dies ist ein großer Erfolg für den Kunststandort München. Damit wird das Haus der Kunst aufgewertet und als einer der wichtigsten Ausstellungsorte Deutschlands leuchten. Erhebliche Bundesmittel fließen damit nach München und nicht nur in Projekte in Berlin.

Johannes Singhammer, MdB (CSU)

Mit diesen Worten quittierte Singhammer die Entscheidung des Bundestags und fühlt sich damit auch von seinem CDU-Kollegen Rüdiger Kruse, Hauptberichterstatter für Kultur und
Medien im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags, bestätigt, der zu der Beteiligung durch den Bund sagte:

Das Haus der Kunst hat das Potenzial, weit über Bayern hinaus auszustrahlen. Darum wollen wir mit der Förderung durch das Parlament diese Exzellenz stärken und einen Ort moderner kultureller Vermittlung fördern. Gesellschaftspolitische Prozesse brauchen Orte, an denen sie offen verhandelt werden können. In Berlin ist dies definitiv das Haus der Kulturen der Welt. In dem Haus der Kunst in München sehe ich einen weiteren solchen Ort. Wir sind – zum Glück – kein zentralistisches Land. Um so zu bleiben, müssen wir Zentren der Exzellenz überall im Lande schaffen.

Rüdiger Kruse, MdB (CDU)

Führendes Zentrum für zeitgenössische Kunst

Das Haus der Kunst ist ein öffentliches Museum ohne eigene Sammlung und gilt als ein weltweit führendes Zentrum für zeitgenössische Kunst. Es fühlt sich der Untersuchung der Geschichte und der Geschichten der zeitgenössischen Kunst verpflichtet; im Mittelpunkt stehen Ausstellungen, Recherche und Wissensvermittlung. Durch sein Programm will das Haus der Kunst unterstreichen, dass die Entwicklungslinien der zeitgenössischen Kunst global und vielschichtig verlaufen und nicht durch geografische, konzeptuelle und kulturelle Grenzen einzuschränken sind.

Dabei hat das Haus der Kunst hat eine wechselvolle und ebenso bewegte wie belastete Geschichte: Als erster repräsentativer Monumentalbau des Dritten Reiches als „Haus der Deutschen Kunst“ 1937 eröffnet, wurde das Museum zum Propagandainstrument des Nationalsozialismus – zu einem Modell für die Fortschreibung der Moderne unter totalitären Vorzeichen. Nach dem Krieg zog das Casino der amerikanischen Militärregierung in das Haus. Seit Ende der 1940er Jahre entwickelte sich das Haus dann zum international renommierten Ausstellungsinstitut.

Seit Oktober 2011 ist Okwui Enwezor Direktor des Hauses. Seine Herangehensweise an das Gebäude beschreibt er selbst so:

In der Architektur und Geschichte des Haus der Kunst gibt es ein Potenzial, das wir – wie einen bisher nicht geborgenen Schatz – heben können: Die Innenarchitektur hat eine einladende Offenheit, die wir sichtbar machen und beleben wollen.

Okwui Enwezor, Direktor des Hauses der Kunst

Weiteres Kapitel in der Geschichte des Hauses

Die Renovierung des Gebäudes wird damit ein weiteres, neues Kapitel und einen tiefgreifenden Wandel in der Geschichte der Institution markieren. Zum ersten Mal seit 1946 wird es auch möglich sein, das Gebäude unter einer einzigen künstlerischen Leitung als zusammenhängendes Ganzes zu bespielen. Hier freut sich Enwezor nach eigenem Bekunden insbesondere auf die Zusammenarbeit mit „David Chipperfield Architects“ im Rahmen des Konzepts einer Universalbühne, die nach Abschluss der Renovierung künstlerische Disziplinen aus aller Welt vereinen werde.

Überhaupt sollen laut Enwezor im Sinne des Leitspruchs „Renovate/Innovate“ im Zuge der verschiedenen Bauphasen und der Wiedereröffnung die Rahmenbedingungen neu definiert und die Möglichkeiten für die inhaltliche Arbeit erweitert werden. So soll nach Angaben des Museums „ein offenes Zentrum für zeitgenössische Kunst, Kultur und Ideen, das den internationalen Besuchern und unserem nationalen und lokalen Publikum einen Raum bietet, in dem sich Disziplinen überschneiden, Gespräche entstehen und Bildungsangebote entwickelt werden können“, entstehen.

Beginn der Renovierung für Ende 2017 geplant

Begonnen werden soll mit der Renovierung nach Angaben des Museums und des Bayerischen Kultusministeriums Ende 2017. Die Mittel aus dem Bundeshaushalt ergänzen für die Renovierungskosten dabei die 58 Millionen Euro, die die Bayerische Staatsregierung schon 2012 bereitgestellt hat, so dass dem Museum nun insgesamt 78 Millionen Euro an öffentlichen Geldern für die Renovierungsarbeiten zur Verfügung stehen.

Für Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) ist damit nach seinen Worten eine „umfassende Renovierung“ für ein Haus, das „weltweit als Leuchtturm der zeitgenössischen Kunstlandschaft“ gilt, möglich:

Okwui Enwezor und sein Team am Haus der Kunst haben immer wieder neue, international anerkannte Maßstäbe in der bildenden Kunst gesetzt. Ich bin hoch erfreut, dass es auch mit Förderung des Bundes möglich sein wird, diese Erfolgsgeschichte in den kommenden Jahren fortzuschreiben. Ich blicke gespannt den nächsten Höhepunkten der Arbeit des Hauses der Kunst entgegen, die noch während der Renovierungsplanungen und -arbeiten stattfinden werden.

Ludwig Spaenle, Bayerischer Kultusminister (CSU)