Beginn der Abbrucharbeiten der alten US-Kasernengebäude in Schweinfurt. An die Stelle soll der neue Internationale Campus der FH kommen. (Foto: Kristina Dietz/Stadt Schweinfurt)
Schweinfurt

Kaserne wird Internationaler Campus

In Schweinfurt haben die Abbrucharbeiten in der ehemaligen amerikanischen Ledward-Kaserne begonnen, um Platz zu schaffen für den Internationalen Campus der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Oberbürgermeister Remelé (CSU) lobt die Investition als klares Bekenntnis des Freistaats zum Konversions- und Wissenschaftsstandort Schweinfurt.

Eine „einmalige Chance für die langfristige Entwicklung der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt“ nennt der bayerische Innen-Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) den Umbau der ehemaligen US-amerikanischen Ledward-Barracks zum Wissenschaftsstandort. Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) lobt: „Das Ergebnis bestätigt unsere Anstrengungen: Der Freistaat bekennt sich mit der Expansion der Hochschule klar zum Konversions- und Wissenschaftsstandort Schweinfurt.“ Jetzt hat im Osten des Areals der Abriss von vier großen Mannschaftsgebäuden, Hallen und Werkstätten begonnen. Sie sollen Platz machen für den neuen Internationalen Campus der Fachhochschule, der im Endausbau mehr als 80.000 Quadratmeter umfassen soll. Die US-Army hatte Schweinfurt erst 2014 verlassen.

Für Forschung und Lehre schaffen wir die notwendige Infrastruktur und für Studenten hervorragende Studienbedingungen.

Bernd Sibler (CSU), Wissenschafts-Staatssekretär

Im Dezember 2016 hatte die Stadt dem Freistaat Bayern 61.400 Quadratmeter Kasernenfläche verkauft, die sie selbst erst im Februar 2015 von der Bundesrepublik erworben hatte. Der Freistaat will nun noch weitere 22.000 Quadratmeter dazukaufen. „Für Forschung und Lehre schaffen wir damit die notwendige Infrastruktur und für Studenten hervorragende Studienbedingungen. So stärken wir den Wissenschaftsstandort Schweinfurt sichtbar und bauen ihn zukunftsfähig aus“, betont Wissenschafts-Staatssekretär Bernd Sibler (CSU).

Komplizierter und teurer Abriss

Im Kaufvertrag hatte sich die Stadt verpflichtet, das Grundstück für den ersten Bauabschnitt des Internationalen Campus bis Ende Juni 2017 baureif zu machen. Der Abriss kostet rund 2,2 Millionen Euro – unter anderem, weil schadstoffhaltige Baustoffe aufwändig entsorgt werden müssen. Unbelastete Baustoffe werden hingegen geschreddert und teilweise wieder in die neuen Fundamente eingebaut. Auch müssen größere betonierte Flächen aufgebrochen und entsorgt werden. Wegen der schweren Panzer hatten die Amerikaner die Betonböden teilweise mehr als einen Meter dick gebaut.

Bis Ende 2017 soll der gesamte östliche Teil der ehemaligen Kaserne freigemacht sein. Nicht betroffen sind das ehemalige Offizierscasino „Abrams Club“, der „Ehrenhof“ und die derzeit für die Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge genutzten Gebäude auf dem Westteil des Kasernenareals, den die Stadt auf fünf Jahre an den Freistaat vermietete. Zur Planung und Umsetzung des Umbaus wurde eigens eine interministerielle Steuerungsgruppe eingesetzt, ein städtebaulicher Ideenwettbewerb war ausgerufen worden.

„Hochschulachse“ mit kurzen Wegen

Neben Universitätsgebäuden sollen auf dem ehemaligen Kasernengelände auch Studentenwohnungen entstehen. Das bisherige zentrale Hochschulgebäude an der Ignaz-Schön-Straße, der Abrams Club und Ledward sollen künftig eine „Hochschulachse Schweinfurt“ bilden, wie es heißt. Mit kurzen Wegen: Rund 350 Meter lang ist die Achse entlang der Richard-Strauß-Straße. Unter anderem soll der bisherige „Campus II“ der Hochschule „am Grünen Markt“ auf das Ledward-Areal umsiedeln, dann stehen die bisherigen Räume für Wohnungsbau zur Verfügung.

Voll des Lobes ist auch der Präsident der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, Prof. Dr. Robert Grebner. „Mit unserer Schwerpunktsetzung auf Internationalisierung ist es uns gelungen, die Aufmerksamkeit zu erzeugen, die wir für eine Weiterentwicklung benötigen. Ein positiver Effekt hierzu ist die Reaktion des Freistaates und der Stadt auf die Raumnot der FHWS in Schweinfurt, sowie auch die rasche Entscheidung, frei gewordene Konversionsfläche der Hochschule zur Verfügung zu stellen“, betont der Hochschul-Rektor.