In vielen bayerischen Städten beginnen an diesem Wochenende die Christkindlmärkte, wie hier Bayerns zweitältester Weihnachtsmarkt am Oberen Markt in Weiden. (Bild: obx-news/Tourismusverband Ostbayern)
Christkindlmärkte

Die Städte leuchten

Christkindlmärkte bestimmen ab diesem Wochenende wieder das Bild vieler bayerischer Städte. Dabei gibt es in jeder Region Besonderheiten - und jeder noch so kleine Markt ist einen Besuch wert.

Nürnberger Lebkuchen, Glühwein, gebrannte Mandeln – dazu bunte Lichterketten, traditionelles Handwerk und verschneite Verkaufsstände mit viel Atmosphäre. Spätestens ab kommendem Sonntag – dem ersten Advent – haben in vielen bayerischen Städten und Gemeinden wieder die Christkindlmärkte geöffnet. Die kleinen Hütten und die Beleuchtung läuten die „stade Zeit“ ein. Während jeder Christkindlmarkt im Freistaat einen Besuch wert ist, gibt es einige, die durch ihre Tradition, ihre Größe oder ihre besondere Schönheit bestechen.

Rothenburger Reiterlesmarkt

Schon seit dem 15. Jahrhundert wird in Rothenburg ein Christkindlmarkt veranstaltet – damit blickt der „Reiterlesmarkt“ auf über 500 Jahre gelebte Tradition zurück. Besonderes Highlight ist der Lichterumzug durch die historische Stadt am 3. Dezember. Der Markt in der fränkischen Stadt gilt als einer der schönsten in ganz Deutschland.

Weihnachtsmarkt Regensburg

Adel verpflichtet: Der „Romantische Weihnachtsmarkt mit traditionellem Handwerkstreiben auf Schloss Thurn und Taxis zu Regensburg“ beispielsweise zählt längst zu den romantischsten Weihnachtsmärkten im Freistaat. Im Wettbewerb um den stimmungsvollsten Weihnachtsmarkt Deutschlands hat Glorias Schlossweihnacht in den letzten Jahren regelmäßig erste Plätze belegt. Weltweite Medienberichte ziehen mittlerweile Besucher aus vielen Ländern an. Infos hier: www.thurnundtaxis.de/events/weihnachtsmarkt.html.

Würzburger Düfte

Charmanter Höhepunkt am Jahresende ist der Würzburger Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz. Der Duft von Glühwein und Lebkuchen, die stimmungsvolle Kulisse mit Marienkapelle und Falkenhaus, das umfangreiche Angebot der rund 100 Händler mit Kunstgewerbe, Handwerkskunst, Geschenkartikeln, süßen Leckereien und winterlichen Genüssen – all das macht den Würzburger Weihnachtsmarkt zu etwas ganz Besonderem. Doch damit nicht genug: An den vier Adventswochenenden findet im historischen Innenhof des Rathauses zusätzlich ein Künstler-Weihnachtsmarkt statt. Dort präsentieren über 40 Künstler ihr gestalterisches Können.

Vilshofener Christkindlmarkt

Ein besonderer Christkindlmarkt findet im niederbayerischen Vilshofen statt.

Dort schwimmen die Buden auf der Donau. Auf einem festlich erleuchteten Donaudampfer können Gäste an drei Adventswochenenden Kunsthandwerkern aus Bayern, Österreich, Ungarn und Slowenien über die Schulter schauen. An Bord des „Weihnachtsschiffes“ gibt es außerdem die mit fast 20 Metern Länge und rund 3,5 Metern Höhe größte Brettkrippe der Welt zu bewundern. Näheres hier: schwimmender-christkindlmarkt.de.

Nürnberger Christkindlesmarkt

Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist einer der ältesten und sicher der berühmteste Christkindlesmarkt der Welt. Wenn traditionell am Freitag vor dem ersten Advent das Nürnberger Christkind von der Empore der Frauenkirche den weltberühmten Nürnberger Christkindlesmarkt eröffnet, leuchten nicht nur Kinderaugen. Bis zum Heiligen Abend präsentiert sich die Altstadt im Glanz von tausenden Lichtern und verströmt den verführerischen Duft von Glühwein, den weltberühmten Nürnberger Lebkuchen und Bratwürsten. In über 400 Jahren hat der Weihnachtsmarkt nichts von seiner geradezu magischen Anziehungskraft verloren.

Christkindlmarkt auf der Fraueninsel

Auf der kleinen Insel im Chiemsee findet ein Christkindlmarkt der besonders Sorte statt. In rund 90 weihnachtlichen Buden bieten Kunsthandwerker und Juweiliere ihre Waren an. Festlich umrahmt wird der Markt durch Konzerte im Inselmünster und Lesungen in der Tonhalle auf der Insel. Ein Schmankerl für Fischfreunde: Die Inselfischer bieten, zum Teil in ihren Bootshäusern, die ganze Palette ihrer Chiemsee Fischspezialitäten an. (www.christkindlmarkt-fraueninsel.de)

Advent im Wald

Am Eulenberg bei Schönsee im Oberpfälzer Wald findet am 3. und 4. Dezember der Advent im Wald statt. Ein Rundweg führt Besucher auf Waldsteigen vorbei an Wurzelmännchen hinauf zum Eulenberg mit dem idyllischen Bergweber-Anwesen. Kunsthandwerker bieten den Gästen in urigen Ständen ihre selbstgefertigten Werke an. Oberpfälzer Schmankerln von Karpfenschoitn, Zwiebelkuchen über Erdäpfelsuppe bis zum traditionellen Bratapfel verwöhnen die Besucher. Mehr Infos dazu: www.am-eulenberg.de.

Feiern im Steinbruch

Unvergessliche Erinnerungen beschert der Besuch der „Granitweihnacht“ in Hauzenberg bei Passau.

Ab 24. November verwandelt sich der alte Steinbruch an allen Adventswochenenden in einen Ort vorweihnachtlicher Gemütlichkeit mit einer lebenden Krippe als Streichelzoo und einem Kino an der Felswand. Mehr unter: www.granitweihnacht.de.

Gläsernes

Entlang der Deutschen Glasstraße im Bayerischen Wald ist der besinnliche Advent dagegen alles andere als eine „stade“ Zeit. Eine Vielzahl von Galerien, Besucher-Glashütten und Werksverkauf-Läden entlang der Glasstraße sind gerade in den nächsten Wochen ein Paradies für alle Weihnachtengel, die ein kunstvolles, praktisches, immer aber begeisterndes Weihnachtsgeschenk für ihre Lieben suchen. Faszinierend festliches Extra bei dem Einkaufsbummel der 250 Kilometer lang oder auch mit klarem Ziel vor Augen sehr kurz sein kann: Vorweihnachtliches Shopping ist auf der Glasstraße ein festliches Erlebnis, das Jung und Alt gleichermaßen begeistert. Mehr Infos hier: www.die-glasstrasse.de.

Von Alphornbläsern und Trommlern aus dem Senegal

Die Türkenfelder Bergweihnacht, einer der größten Weihnachtsmärkte der ganzen Region um Fürstenfeldbruck, öffnet zum 11. Mal ihre Pforten.

Die Veranstalter haben sich wieder einiges einfallen lassen. Wie seit jeher locken nicht nur Aussteller, Glühwein und das magische Ambiente Familien aus dem ganzen Fünfseenland an, sondern auch die ausgesuchten Künstler des Rahmenprogramms. Im Mittelpunkt stehen heuer Klausen, preisgekrönte Blasorchester und der ECHO-Klassik-Gewinner Andreas Martin Hofmeir. Am 2. Dezember öffnet der Markt erstmals, bis zum 11. Dezember haben die Besucher dann die Gelegenheit, sich auf dem besonderen Markt für die Weihnachtszeit einzustimmen. Feuergaukler, Klausen und Alphornbläser lassen die alpenländischen Bräuche des Advents aufleben. Trommlergruppen aus dem Senegal, Bläser in Bigbandbesetzung, Gospelchöre und Tanzensembles, Musiker aus Südamerika und Irland zeigen, wie auf der ganzen Welt Weihnachten gefeiert wird. Ein besonderer Genuss sind die Wildspezialitäten. Das Wild stammt aus den Türkenfelder Wildgehegen und wird frisch ab Hof zubereitet. An der Kühltheke werden Wildprodukte zum Mitnehmen angeboten. Hirschbraten, Hirschsalami oder Pastete halten sich dank der Vakuumverpackung problemlos bis zu den Feiertagen. (www.bergfestival.de)

Blick über die Welt

Spektakuläre Aussichten bietet die „Waldwipfelweihnacht“ bei St. Englmar im Bayerischen Wald.

An allen vier Adventswochenenden können Besucher auf dem 1,5 Kilometer langen Waldwipfelweg einen festlichen Lichterglanz in bis zu 30 Metern Höhe auf dem „Grünen Dach Europas“ genießen. Mehr Informationen: www.waldwipfelweg.de.

Coburger Weihnachtsmarkt

Jedes Jahr öffnet der romantische Coburger Weihnachtsmarkt pünktlich am Freitag vor dem ersten Advent und hüllt die Stadt in den Duft von heißem Glühwein und gebratenen Mandeln während weihnachtliche Musik erklingt. Im Zentrum des Weihnachtsmarktes – rund um das Denkmal von Prinz Albert – steht das bunte Sternenzelt mit seinem wunderbaren Lichtspiel. Hier kann man sich auf einen Plausch treffen und die verschiedenen Köstlichkeiten genießen, die auf dem Markt angeboten werden: Von Crèpes über Brötchen mit Coburger Saftschinken bis hin zur Coburger Bratwurst, hier ist für jeden etwas dabei. Dazu gibt es heißen Pflaumenwein, Eierpunsch oder Glühwein und natürlich auch verschiedene alkoholfrei Getränke. Für die Kleinen gibt es auch dieses Jahr wieder traditionell das barocke Kinderkarussell vor dem malerischen Stadthaus.

Markt mit Turm

Auch in der Region rund um den berühmten Donaudurchbruch im Landkreis Kelheim laden außergewöhnliche Weihnachtsmärkte zum Bummeln und Einkaufen ein. In Abensberg wird es etwa in und um den spektakulären Hundertwasser-Turm vom 23. November bis 18. Dezember jeweils mittwochs bis sonntags weihnachtlich bunt. Besonders stimmungsvoll ist der Besuch des Weihnachtsmarktes in den Abendstunden, wenn Turm und das benachbarte KunstHaus einem Lichtermeer gleichen. Mehr Informationen: www.kuchlbauer.de

Und es gibt noch viel mehr

Das ist natürlich nur eine kleine Auswahl der Christkindlmärkte in Bayern. Auch in München, Augsburg, Dinkelsbühl, Bamberg, Passau, Lindau, Aschaffenburg, Füssen und in zahlreichen kleinen Gemeinden und Städten vom Tegernsee bis zur Rhön gibt es wunderbare Weihnachtsmärkte zu bestaunen.

(obx/dos/avd)