Der Neubau soll an das Sudetendeutsche Haus in München angeschlossen werden. (Bild: imago/HRSchulz)
Sudetendeutsche

Ein Museum für die Freundschaft

München darf sich in drei Jahren mit einer neuen Kulturinstitution schmücken. Dann soll der Bau des neuen Sudetendeutschen Museums abgeschlossen sein. Das Museum für Bayerns "Vierten Stamm" gilt als zentrales Vorhaben bayerischer Vertriebenenpolitik.

Heimatminister Markus Söder und Sozialministerin Emilia Müller haben den sogenannten Startschuss gegeben. Das neue Sudetendeutsche Museum soll an das schon bestehende Sudetendeutsche Haus angebaut und mit diesem verbunden werden. Für die Pflege der tschechisch-bayerischen Freundschaft hilft der Freistaat: 18 Millionen kostet der Neubau inklusive Ausstattung. Weitere 6 Millionen kosten zusätzliche Räume im Sudetendeutschen Haus, die für das Museum genutzt werden. Der Bund beteiligt sich an den Gesamtkosten mit einem Drittel. Die Eröffnung ist in drei Jahren geplant.

Vertreibung ist und bleibt Unrecht. Das dürfen wir nicht vergessen. Gut 70 Jahre nach Flucht und Vertreibung wird es Zeit für ein kulturhistorisches Zentrum aller Sudetendeutschen in Bayern.

Markus Söder, Heimatminister

Das neue Museum der Sudetendeutschen Stiftung wird über Geschichte, Kultur, Leistung und Schicksal der Deutschen in den Böhmischen Ländern informieren. Es soll andere bundesweite Museen oder Dokumentationsstätten ergänzen, wie das Pommersche Landesmuseum in Greifswald oder das schlesische Landesmuseum in Görlitz. Und natürlich: an den Nachhaltigkeitsaspekt wurde bei der Konzeption auch gedacht. So soll durch die geplante Photovoltaikanlage auf dem Dach jährlich eine Tonne CO2 eingespart werden. 

Als Vierter Stamm Bayerns prägen die Sudetendeutschen und ihre Nachkommen – neben den Franken, Schwaben und Altbayern – das Gesicht des Freistaates. Sie sind Brückenbauer nach Tschechien und Mitgestalter eines Europas in Frieden und Freiheit. Unser Dank gilt den hervorragenden Aufbauleistungen der Sudetendeutschen.

Emilia Müller, Sozialministerin