Zuwanderung bereitet den Bayern große Sorgen
Eine in Wildbad Kreuth vorgestellte Umfrage im Auftrag der CSU-Landtagsfraktion zeigt, wie sehr die Flüchtlingskrise die Menschen im Freistaat beschäftigt. 71 Prozent der Bayern halten inzwischen eine Obergrenze für Zuwanderer für nötig. Wer hier bleiben möchte, müsse sich an die geltenden Spielregeln halten.
Umfrage

Zuwanderung bereitet den Bayern große Sorgen

Eine in Wildbad Kreuth vorgestellte Umfrage im Auftrag der CSU-Landtagsfraktion zeigt, wie sehr die Flüchtlingskrise die Menschen im Freistaat beschäftigt. 71 Prozent der Bayern halten inzwischen eine Obergrenze für Zuwanderer für nötig. Wer hier bleiben möchte, müsse sich an die geltenden Spielregeln halten.

Die hohe Zahl der Zuwanderer bereitet den Menschen in Bayern große Sorgen und eine Obergrenze für Flüchtlinge ist nötig. So lässt sich das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der CSU-Landtagsfraktion zusammenfassen.

Haben sich im September vergangenen Jahres noch 51 Prozent der Bayern große beziehungsweise sehr große Sorgen aufgrund der hohen Zuwanderung gemacht, ist die Zahl im Januar auf 68 Prozent gestiegen. Entsprechend hoch ist der Anteil derer, die sich eine Obergrenze für Migranten wünschen. Aktuell sind das 71 Prozent der Bayern. Unter den Anhängern der CSU fordern das sogar 83 Prozent. Aber auch die Wähler von Freien Wählern (72 Prozent) und SPD (55 Prozent) sind mehrheitlich für eine Obergrenze.

Ähnlich ausgeprägt in der Bevölkerung ist der Wunsch nach eigenen Sicherheitsmaßnahmen an den Grenzen durch Bayern. 75 Prozent der Befragten befürworten das. Auch dieser Vorschlag trifft sowohl bei CSU-Wählern (88 Prozent) als auch bei Anhängern von Freien Wählern (87 Prozent) und SPD (54 Prozent) auf große Zustimmung.

Gleichberechtigung ist unverzichtbar

Klare Vorstellungen haben die Menschen in Bayern auch hinsichtlich des Zusammenlebens und den geltenden gesellschaftlichen Regeln. So halten es 79 Prozent für absolut unverzichtbar, dass Mann und Frau gleich behandelt werden. Ähnlich wichtig ist ein friedliches Zusammenleben (74 Prozent), ein Staat, der für Recht und Ordnung sorgt (67 Prozent), und die Achtung christlicher Werte wie die Würde des Menschen (66 Prozent). Die Bayern legen Wert darauf, dass jeder nach Möglichkeit mit eigener Arbeit für seinen Lebensunterhalt sorgt (58 Prozent) und dass man die Solidargemeinschaft unterstützt und nicht ausnutzt.

Weitere, für das Zusammenleben grundlegende Regeln sind der bayerischen Bevölkerung zufolge Umgangsformen im Alltag (54 Prozent), Toleranz gegenüber Andersgläubigen (50 Prozent) und die Akzeptanz anderer Lebensformen (49 Prozent).

Leitkultur statt Multikulti

Ähnlich deutlich ist die Haltung gegenüber Verhaltensweisen, die nicht toleriert werden. So lehnen es 86 Prozent strikt ab, dass Eltern ihre Kinder aus religiösen Gründen vom gemeinsamen Sportunterricht ausschließen oder dass ein Mann aus religiösen Gründen einer Frau den Handschlag verweigert (79 Prozent). Auch dass christliche Bräuche in Frage gestellt werden (78 Prozent) und das Vollverschleiern mit einer Burka lehnen die Bayern ab (77 Prozent). Zwei Drittel der Bayern ziehen eine Gesellschaft mit einer Leitkultur einer multikulturellen Gesellschaft vor.

Integration ist kein Kuschelkurs, Integration muss eine klare Sprache sprechen. Köln war ein Warnsignal, seit Köln wissen wir, dass nicht alle Menschen, die zu uns kommen, rechtschaffene Menschen sind.

Emilia Müller, CSU

Für eine gelungene Integration ist das Erlernen der deutschen Sprache für 85 Prozent der Befragten unverzichtbar. Ähnlich wichtig ist das Einhalten von Spielregeln, das heißt die Anerkennung der Leitkultur (64 Prozent). Eine Mehrheit der Befragten (55 Prozent) ist dafür, bei fehlender Integrationsbereitschaft Sozialleistungen zu kürzen. Drei Viertel der Bayern erachten eine gelungene Integration zudem als Voraussetzung für ein Bleiberecht.

Keine Steuererhöhung zur Finanzierung der Flüchtlingskrise

Um die Flüchtlingskrise zu bewältigen, können sich die Befragten eine Vielzahl von Maßnahmen und Veränderungen vorstellen. Am wichtigsten sind den Menschen in Bayern Maßnahmen, um die Flüchtlingszahl zu reduzieren (82 Prozent). Auch der Vorschlag, staatliche Abläufe zu vereinfachen und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, stößt auf breite Unterstützung (79 Prozent). Klar abgelehnt werden dagegen neue Schulden (78 Prozent), Steuererhöhungen (81 Prozent), das Niveau der Bildung (86 Prozent) oder der inneren Sicherheit (94 Prozent) zu senken.