Mehr Schlagkraft bei der Terrorabwehr
Mit einer neuen Spezialeinheit "BFE+" will Deutschland den Schutz vor Terroranschlägen vorantreiben. 250 Sicherheitsbeamte sollen dafür sorgen, dass die Bundesrepublik auf etwaige Terroraktionen so gut wie möglich vorbereitet ist. Die Gewerkschaft der Polizei begrüßt die neue Einheit und spricht von einer "Bereicherung" für den deutschen Sicherheitsapparat.
Neue Spezialeinheit

Mehr Schlagkraft bei der Terrorabwehr

Mit einer neuen Spezialeinheit "BFE+" will Deutschland den Schutz vor Terroranschlägen vorantreiben. 250 Sicherheitsbeamte sollen dafür sorgen, dass die Bundesrepublik auf etwaige Terroraktionen so gut wie möglich vorbereitet ist. Die Gewerkschaft der Polizei begrüßt die neue Einheit und spricht von einer "Bereicherung" für den deutschen Sicherheitsapparat.

Deutschland rüstet im Kampf gegen die Terrorbedrohung nach: Bei der Bundespolizei soll eine neue Spezialeinheit in Zukunft die bestehenden Kräfte bei großen Anti-Terror-Einsätzen unterstützen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) stellte die Truppe am Bundespolizei-Standort Blumberg nahe Berlin vor.

Die Einheit trägt den Namen „BFE+“ (Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit plus) und soll bis zum kommenden Jahr insgesamt 250 Sicherheitsbeamte an verschiedenen Standorten umfassen.

Reaktion auf Terror von Paris

Nach den Terroranschlägen von Paris im Januar hatte de Maizière analysieren lassen, wie Deutschland auf mögliche ähnliche Terroranschläge vorbereitet ist. Das Ergebnis: Die Bundesrepublik hat Nachholbedarf. Zuvor hatten Polizeigewerkschafter moniert, dass deutsche Polizisten gegen den Beschuss mit Sturmgewehren vom Typ Kalaschnikow nicht gewappnet seien. Zudem fehlten Beamte, die speziell für Anti-Terror-Einsätze ausgebildet sind.

Kein GSG 9-Ableger

Die neue Einheit soll anders als die Elitetruppe GSG9 der Bundespolizei für tagelange, groß angelegte Fahndungsaktionen geschult werden. Bisherige Sondertrupps sind vor allem Zugriffskommandos. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) bezeichnete die neue Einheit als Bereicherung. Der stellvertretende Vorsitzende Jörg Radek mahnte aber, man dürfe den normalen Streifenpolizisten nicht vergessen. „Der ist im Zweifel der erste, der mit einem Beschuss konfrontiert ist und diesen erwidern muss.“ Streifenbeamte hätten aber dagegen keine ausreichenden Schutzwesten und oft nur ein Magazin für ihre Waffe. „Die einen statten wir robust aus und den anderen fehlt ein zweites Magazin“, klagte Radek. Hier müsse seiner Meinung nach noch etwas geschehen.