Kritik an Visa-Erleichterungen für Ukrainer und Georgier
Die geplanten Visa-Erleichterungen für Ukrainer und Georgier rufen Kritik aus Bayern hervor: Innenminister Joachim Herrmann sagte, viel wichtiger sei zur Zeit eine wirksame Sicherung der EU-Außengrenzen. Womöglich, so befürchtet der CSU-Politiker, könnte die Abschaffung der Visumspflicht sogar die Flüchtlingskrise weiter verschärfen.
Innenminister Herrmann

Kritik an Visa-Erleichterungen für Ukrainer und Georgier

Die geplanten Visa-Erleichterungen für Ukrainer und Georgier rufen Kritik aus Bayern hervor: Innenminister Joachim Herrmann sagte, viel wichtiger sei zur Zeit eine wirksame Sicherung der EU-Außengrenzen. Womöglich, so befürchtet der CSU-Politiker, könnte die Abschaffung der Visumspflicht sogar die Flüchtlingskrise weiter verschärfen.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat sich gegen Visa-Erleichterungen für Ukrainer und Georgier ausgesprochen. „Statt die Fehler, die mit der Visum-Befreiung für die Westbalkanstaaten begangen wurden, zu wiederholen, sollte Europa sich endlich ernsthaft um die Sicherung der europäischen Grenzen kümmern“, sagte Herrmann der Passauer Neuen Presse. In der aktuellen Situation die Visumspflicht für Ukrainer und Georgier abzuschaffen, würde seiner Ansicht nach die Flüchtlingskrise weiter verschärfen.

Die Ukraine und Georgien drängen auf eine Aufhebung der Visumspflicht für Einreisen in die Europäische Union. Die Verhandlungen laufen noch. Ende des Jahres will die EU prüfen, ob es dafür eine Perspektive gibt.

Zahl ukrainischer Asylbewerber steigt

Die Zahl der ukrainischen Asylbewerber in Deutschland habe sich seit dem Konflikt mit Russland vervielfacht. „Waren es 2013 noch 141 Asylbewerber, lag die Zahl 2014 schon bei 2.657. Für 2015 gehen wir nochmals von einer Verdoppelung aus.“ Etwa die Hälfte der Antragsteller entfalle auf Bayern. Doch der Großteil der ukrainischen Asylbewerber sei nicht schutzbedürftig. Die Anerkennungsquote liege bei 5,3 Prozent. Noch deutlich geringer sei die Schutzquote bei Asylbewerbern aus Georgien.

 

dos/dpa