Polizisten in Bayern sollen künftig testweise mit Kameras an der Uniform ausgerüstet werden. Das hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) im Vorfeld einer Sitzung des Innenausschusses angekündigt. In einer ersten Testphase sollen Beamte in München, Augsburg und Rosenheim die Kameras an ihren Uniformen tragen und Erfahrungen damit machen, sagte Herrmann dem Bayerischen Rundfunk. Der Innenausschuss des Landtags befasste sich am Mittwoch mit der Thematik.
Erste Testergebnisse sind positiv
Die Kameras, auch „Bodycams“ genannt, werden direkt an der Uniform getragen und sollen das Geschehen im Polizeieinsatz dokumentieren. Andere Bundesländer haben bereits mit Modellprojekten begonnen. Dabei seien die ersten Resultate sehr positiv, so Herrmann. Die Versuche in Rheinland-Pfalz und Hessen zeigten, dass die Widerstandszahlen zurückgegangen seien und es zu deutlich weniger Beleidigungen Beleidigungen gekommen sei.
Positive Rückmeldungen kommen dabei auch von der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Der GdP-Landesvorsitzende Peter Schall etwa sagte dem BR: „Ich glaube, dass die große Mehrheit der Polizisten die Kameras begrüßt.“
Innenminister Herrmann betonte, die Kameras seien eine „deeskalierende Maßnahme“ für beide Seiten. Sowohl Bürger – etwa gewaltbereite Demonstranten – als auch Beamte im Einsatz müssten sich immer bewusst sein, dass ihr Verhalten stets dokumentiert werden könne. So würden sich beide Seiten ihre Aktionen genau überlegen, stellte der Minister fest. Im Jahr 2014 gab es mehr als 14.500 Angriffe auf Polizisten allein in Bayern mit knapp 1900 verletzten Beamten.