Ein Bild aus der Vergangenheit? Nach dem sechsstreifigen Ausbau der Autobahn A8 zwischen Augsburg und Ulm ist die Wahrscheinlichkeit langer Staus deutlich gesunken. (Bild: Imago)
Autobahn A8

„Der Ausbau ist ein Erfolg für ÖPP-Projekte“

Nach achtjähriger Bauzeit ist die Autobahn München-Stuttgart in Bayern durchgängig auf sechs Spuren befahrbar. Bundesverkehrsminister Dobrindt und sein bayerischer Kollege Herrmann haben den letzten Abschnitt der Fernstraße freigegeben. Die mehr als 70 Jahre alte Autobahn war chronisch überlastet, was zu vielen Staus führte. Dobrindt lobt den Erfolg von ÖPP-Projekten in Deutschland.

In den vergangenen vier Jahren war das 41 Kilometer lange A8-Teilstück zwischen Augsburg und Ulm für 410 Millionen Euro ausgebaut worden. Die Autobahn wurde in diesem Bereich – wie auch das A8-Stück München-Augsburg zuvor – von einem privaten Betreiber in einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft – kurz ÖPP – ausgebaut. Die beiden Unternehmen werden sich für drei Jahrzehnte auch um den laufenden Betrieb der Autobahn kümmern. Dafür erhalten sie einen Teil der Lastwagen-Maut.

Dobrindt lobt ÖPP-Projekte

Für Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ist die Fertigstellung des Autobahnteilstücks ein weiteres Beweis für den Erfolg von ÖPP-Projekten – besonders, weil die Autobahn sogar früher fertig wurde als ursprünglich geplant. „Die überpünktliche Fertigstellung dieses Großprojektes zeigt: Die Erfolgsgeschichte unserer ÖPP-Projekte im Straßenbau geht weiter“, sagte Dobrindt bei der Eröffnung. Mit dem nun abgeschlossenen Ausbau habe man „zügig eine moderne und leistungsfähige Verbindung zwischen Ulm und Augsburg“ geschaffen. „Öffentlich-private Partnerschaften lohnen sich für den Bund, die Autofahrer und die Investoren“, stellte der Minister fest.

Bei der A8 zwischen Augsburg und Ulm handelt es sich um ein Projekt der sogenannten „zweiten Staffel“ von neun neuen bundesweiten ÖPP-Projekten. Das Investitionsvolumen für die gesamte Vertragslaufzeit beträgt rund 1,3 Milliarden Euro. Als nächstes Projekt in öffentlich-privater Partnerschaft ist zurzeit der Bau der A 94 von Pastetten bis Heldenstein in der Ausschreibung. Außerdem ist ein solches Projekt auch für den sechsstreifigen Ausbau der A 3 zwischen Erlangen und Würzburg ins Auge gefasst.

Lückenschluss für mehr Sicherheit

„Mit dem gut 400 Millionen Euro teuren Lückenschluss zwischen Günzburg und Augsburg wurde der Autobahnausbau zwischen dem Autobahnkreuz Ulm-Elchingen und München nun abgeschlossen.  Durch den sechsstreifigen Ausbau wird sich der Verkehrsfluss auf einer der bedeutendsten Verkehrsachsen in Süddeutschland und wichtigen Strecke des transeuropäischen Netzes deutlich verbessern“, so Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann. Die bisher nur vierstreifige und mehr als 70 Jahre alte Vorkriegsautobahn war dem Ver­kehr mit bis zu 90.000 Fahrzeugen pro Tag schon lange nicht mehr gewachsen. Außerdem ent­sprach sie nicht mehr den heutigen Stan­dards beim Umwelt- und Lärmschutz. „Durch den sechsspurigen Ausbau ist die vielbefahrene Strecke erheblich sicherer und nicht mehr so stauanfällig“, betonte deshalb Herrmann. Unter anderem wurden feh­lende Standstreifen nachgerüstet, sowie risikobehaftete Steigun­gen und unübersichtliche Kuppen mit unzu­reichenden Sichtweiten beseitigt.