In Hamburg sind bei Ausschreitungen von Linksextremisten mehrere Polizisten verletzt worden. Unter anderem musste der Hauptbahnhof mehrere Stunden gesperrt werden. Die Linksextremisten griffen einen Zug, in dem sie Rechtsextremisten vermuteten, mit Steinen an. Bild: imago/ Christian Ditsch
Gewalt-Exzesse

Linksextremisten legen Hamburger Hauptbahnhof lahm

In Hamburg haben militante Linksextremisten mit gewalttätigen Ausschreitungen und Angriffen auf die Polizei unter anderem den Hauptbahnhof lahmgelegt. Unter anderem griffen sie einen Zug an, in dem sie Rechtsextremisten vermuteten. Der Hauptbahnhof musste vorübergehend gesperrt werden. Der Gewaltexzess entzündete sich am Rande einer friedlichen Demonstration gegen Rechtsextremisten.

Nach gewalttätigen Angriffen linksextremistischer Gewalttäter auf die Polizei ist am Samstag der gesamte Fern- und S-Bahnverkehr am Hamburger Hauptbahnhof vorübergehend eingestellt worden. Der Bahnhof wurde nach Angaben der Bundespolizei gesperrt, weil Demonstranten auf die Gleise liefen, im Bahnhof Feuerwerkskörper zündeten, einen Zug massiv mit Steinen attackierten und Polizeibeamte mit Reizgas angriffen. Im Anschluss lieferten sich gewalttätige Linksradikale bis spät in die Nacht im Schanzenviertel Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Eine Gruppe von 34 Neonazis wurde am Bahnhof in Gewahrsam genommen. Die Neonazis hatten die linken Demonstranten laut Bundespolizei zuvor provoziert. Da vor dem Bahnhof Hunderte Linksextremisten protestiert hätten, habe die Polizei die Neonazis mit einer S-Bahn herausgefahren und dort in eine Gefangenensammelstelle gebracht. Die Polizei war den Tag über mit über 2800 Beamten im Einsatz.

Brennende Barrikaden und Müllcontainer

Die Beamten sprachen von bis zu 500 linksextremen Gewalttätern, die sich rund um das alternative Kulturzentrum Rote Flora versammelt hatten. Sie bewarfen Polizisten mit Flaschen und Steinen, zündeten Böller, schoben Müllcontainer auf die Straße und errichteten brennende Barrikaden. Die Polizei setzte Schlagstöcke, Wasserwerfer und Pfefferspray ein, auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Etwa 20 Aktivisten wurden laut NDR-Informationen vorübergehend festgenommen.

Wie üblich, hatten die Linksextremisten eine friedliche Demonstration zum Anlass für ihre Randale genommen. In der Hamburger Innenstadt hatten sich zuvor Tausende Menschen an zwei Kundgebungen und Demonstrationen gegen Fremdenhass beteiligt. Die Versammlungen richteten sich gegen einen ursprünglich in Hamburg geplanten Aufmarsch von Rechtsextremen, der im Vorfeld aber gerichtlich verboten worden war. Nach Polizeiangaben kamen rund 7500 Menschen zur Kundgebung auf dem Rathausmarkt und etwa 14.000 zum Hauptbahnhof. Bei den offiziellen Veranstaltungen selbst blieb es friedlich.

Auch in Bremen Zusammenstöße

Die Demonstranten wollten in Hamburg ursprünglich gegen einen Neonazi-Aufmarsch demonstrieren, der verboten worden war. Die Rechtsextremisten versuchten daraufhin, nach Bremen auszuweichen. Linke Gegendemonstranten folgten ihnen per Zug. Die Bremer Polizei kontrollierte ankommende Gruppen. In der Innenstadt wurden gut 100 rechte Demonstranten in Gewahrsam genommen und durch Beamte aus Bremen herausbegleitet. Auf dem Marktplatz versammelten sich etwa 1000 Gegendemonstranten. Am Bremer Bahnhof kam es zu vereinzelten Schlägereien zwischen Anhängern beider Lager.