Der CDU-Politiker Carsten Meyer-Heder hat die Landtagswahl in Bremen gewonnen. (Foto: CDU Bremen)
Bremen

„Das sind keine guten Aussichten“

Interview Der CDU-Politiker Carsten Meyer-Heder hat die Wahl in Bremen gewonnen und wird wohl dennoch nicht Bürgermeister der Hansestadt werden. Im Interview mit dem BAYERNKURIER kritisiert er die Entscheidung der Grünen gegen ein Bündnis mit CDU und FDP.

Herr Meyer-Heder, der Landesvorstand der Grünen hat empfohlen, über eine Regierungsbildung in Bremen Gespräche mit SPD und Linkspartei zu führen. Wie bewerten Sie diese Entscheidung?

Ich finde es sehr enttäuschend, dass der grüne Landesvorstand keinen Mut gezeigt hat und damit eine Chance auf einen politischen Aufbruch in Bremen vergibt.

Was würde ein Links-Bündnis für Bremen bedeuten?

Eine rot-rot-grüne Koalition bedeutet faktisch ein Weiter so der bisherigen Politik unter Führung des Wahlverlierers SPD. Das sind keine gute Aussichten für Bremen. Gerade angesichts der Herausforderungen, die wir hier haben, würde dem Land ein politischer Wechsel gut tun. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir nur in einem Jamaika-Bündnis wichtige Themen wie Bildung, Klimaschutz, Arbeitsplätze oder Mobilität wirklich voranbringen könnten.

Sehen Sie in der Entscheidung der Grünen in Bremen ein Signal für den Bund?

Die Entscheidung des grünen Landesvorstandes hat gezeigt, dass die Bremer Grünen offensichtlich noch nicht so weit und offen sind wie im Bund. Das ist schade, sie vertun eine einmalige Chance. Grüne und CDU in Bremen hätten gemeinsam Vorbild für die Republik sein können, wie wir soziale Marktwirtschaft mit moderner Umwelt- und Klimapolitik verknüpfen können.

Die CDU hat die Wahl in Bremen gewonnen, soll nun aber nicht an der Regierung beteiligt werden. Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass es doch noch zu einer bürgerlichen, CDU-geführten Regierung kommen kann?

Ob ein solches Bündnis am Ende zustande kommt oder Bestand hat, ist schwer vorherzusagen. Die CDU wird auf jeden Fall weiter in der Opposition für den Wechsel in Bremen kämpfen.

Das Interview führte Thomas Röll