Mit dem Programm „Die Besten für Bayern“ will die Staatsregierung Spitzenforscher in den Freistaat locken. (Symbolfoto: dpa/Sebastian Gollnow/dpa)
Spitzenforscher

Die Besten für Bayern

Die Staatsregierung geht neue Wege, um die besten Forscher der Welt nach Bayern zu holen. Das Kabinett hat ein neues Programm beschlossen, um die Stellung Bayerns als führender Forschungsstandort weiter auszubauen.

Bayern will die Bedingungen für Professoren an den Hochschulen im Freistaat verbessern. Mit dem Programm „Die Besten für Bayern“ wolle man mehr Spitzenwissenschaftler an die Hochschulen locken und die Stellung Bayerns als führender Forschungsstandort weiter ausbauen, sagte der Leiter der Staatskanzlei, Florian Herrmann (CSU), in München. Das Spitzenwissenschaftlerprogramm soll zum Wintersemester 2021/22 starten.

Wir wollen für hochqualifizierte Professoren besondere Anreize setzen, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.

Florian Herrmann (CSU), Leiter der Bayerischen Staatskanzlei

„Wir wollen für hochqualifizierte Professoren besondere Anreize setzen, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können“, sagte Herrmann. Dazu zählten neben konkurrenzfähiger Bezahlung und Ausstattung auch größere Forschungsfreiräume. So sollen Professoren künftig über die „Bayerische Forschungsprofessur“ bis zu fünf Jahre von ihren Lehrverpflichtungen befreit werden können.

69 Millionen Euro für Innovationen an Hochschulen

Anstrengungen für mehr Spitzenforschung sind laut Herrmann auch in den neuen Zielvereinbarung mit den Hochschulen verankert. „Einer der wichtigsten Punkte ist die verbindliche Schwerpunktsetzung der Hochschulen, die Anzahl der Frauen auf Professuren zu erhöhen“, sagte der CSU-Politiker. Bayern schließt regelmäßig Zielvereinbarungen mit den 32 staatlichen Hochschulen im Freistaat ab. Die neuen Vereinbarungen sollen im Juli unterzeichnet werden.

Im Rahmen des Doppelhaushalts 2019/2020 sind im Rahmen des Innovationsfonds insgesamt 69 Millionen Euro für Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technische Hochschulen vorgesehen. Zusätzlich werden erstmals auch Kunsthochschulen mit einem Gesamtbudget von 1 Million Euro pro Jahr unterstützt. Die Verhandlungen mit den einzelnen Hochschulen zu den neuen Zielvereinbarungen stehen kurz vor ihrem formalen Abschluss. Sie sollen im Juli 2019 unterzeichnet werden.

Umfassendes Maßnahmenpaket

Das Programm „Die Besten für Bayern“ orientiert sich an den jeweiligen Bedürfnissen von Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und Kunsthochschulen. Es basiert auf mehreren Programmsäulen und beinhaltet ein breit gefächertes Maßnahmenpaket:

  1. Mit dem Programm „Bayerische Spitzenprofessur“ („Distinguished Professorship“) wird es den Universitäten ermöglicht, Spitzenwissenschaftlern aus dem Ausland eine erstklassige Ausstattung und eine international konkurrenzfähige Bezahlung bieten zu können. Damit wird Forschen in Bayern im Wettbewerb der Forschungsstandorte noch attraktiver. Pro Jahr sollen bis zu zehn solcher Professuren vergeben werden.
  2. Über die „Bayerische Forschungsprofessur“ können Professoren für bis zu fünf Jahre bei ihren Lehrverpflichtungen entlastet werden. Damit ergeben sich zusätzliche Forschungsfreiräume für Spitzenpersonal an den Universitäten.
  3. Die Forschungs- und Entwicklungskompetenz für Zukunftsthemen spielen mit dem Programm an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) eine noch größere Rolle als bislang. Dazu sollen jährlich bis zu zehn HAW-Spitzenprofessuren vergeben werden, etwa in den Bereichen Entwicklung/Technologietransfer und Digitalisierung.
  4. Mit jährlich bis zu sechs „Creative Professorships“ können die sechs staatlichen Kunsthochschulen künftig eine überdurchschnittliche Personal- und Sachausstattung bieten. Damit sollen weitere international erfolgreiche Künstler für die Arbeit in Bayern gewonnen werden.
  5. Das bewährte „Leuchtturmverfahren“ zur Gewinnung von Spitzenwissenschaftlern soll weiter optimiert werden. Dabei werden Berufungsverfahren in besonders herausragenden Fällen bei hohem internationalen Wettbewerbsdruck beschleunigt. Hochschulen sollen proaktiv auf mögliche Kandidaten zugehen können.