Schlüsselübergabe (vorne, v.l.): Sylvia Stierstorfer, Kerstin Schreyer, Markus Söder, Ewald Oster und Waldemar Eisenbraun. (Bild: StMAS)
Aussiedler

Ein Leuchtturm für die Heimat

Die Schlüsselübergabe für das Kulturzentrum für die Deutschen aus Russland ist erfolgt: Ministerpräsident Markus Söder und Sozialministerin Kerstin Schreyer haben gemeinsam den Startschuss für die Arbeit der neuen Einrichtung in Nürnberg gegeben.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat in Nürnberg im Beisein von Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer, der Aussiedlerbeauftragten Sylvia Stierstorfer und dem Kulturreferenten für die Deutschen aus Russland im Freistaat, Waldemar Eisenbraun, den Schlüssel für das neue Kulturzentrum für die Deutschen aus Russland übergeben. Auch der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Karl Freller, war bei der Übergabe anwesend. Zunächst ist das Zentrum in einem Provisorium im Süden der Nürnberger Altstadt untergebracht. In den kommenden Jahren soll eine geeignete Immobilie gefunden oder gebaut werden.

Ein Ort der Begegnung

Der Schlüssel ging an den künftigen Betreiber des Zentrums, den Verein „Kulturzentrum der Deutschen aus Russland e.V.“ und dessen Vorstandsvorsitzenden, Ewald Oster. „Die Deutschen aus Russland bereichern uns mit ihrer einzigartigen Kultur“, betonte der Ministerpräsident. „Ihr Schicksal ist ein wichtiger Teil unserer gemeinsamen Geschichte, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Uns verbindet viel. Ich bin deshalb froh und stolz, dass wir gemeinsam diesen zentralen Ort der Begegnung und Verständigung ermöglichen.“ Die Deutschen aus Russland seien keine Migranten, sondern Landsleute, so Söder.

Die Deutschen aus Russland haben eine wunderschöne, facettenreiche Kulturtradition.

Kerstin Schreyer

Sozialministerin Kerstin Schreyer ergänzte: „Die Deutschen aus Russland haben eine wunderschöne, facettenreiche Kulturtradition und die soll auch gezeigt werden. Mit dem Kulturzentrum hat die Volksgruppe damit nun eine neue zentrale Anlaufstelle für ihre kulturelle Arbeit.“

Kulturzentrum nimmt Gestalt an

„Die Russlanddeutschen sind eine Bereicherung für Bayern. Das geplante Kulturzentrum für die Deutschen aus Russland ist lebendiger Ausdruck dafür“. Mit diesen Worten begrüßte auch die Landtagsabgeordnete und Beauftragte für Aussiedler und Vertriebene der Bayerischen Staatsregierung, Sylvia Stierstorfer, die Schlüsselübergabe für das Kulturzentrum. „Dieses Zentrum wird ein Ort der Begegnung sein, der Beheimatung und ein Leuchtturm für ganz Bayern“, so Stierstorfer in Nürnberg.

Dieses Zentrum wird ein Ort der Begegnung sein, der Beheimatung und ein Leuchtturm für ganz Bayern.

Sylvia Stierstorfer

Der Dank dafür gelte der Staatsregierung. „Bayern ist Vorreiter bei der erfolgreichen Eingliederung unserer Landsleute aus Russland, die so die Wertschätzung und Anerkennung erhalten, die sie verdienen. Ich wünsche mir, dass uns andere auf diesem Wege begleiten werden – und auch der bayerische Antrag auf Gleichbehandlung der Spätaussiedler bei der Rentenbemessung im Bundesrat endlich die Zustimmung der anderen Länder findet“, sagte die Aussiedler-Beauftragte.

Ministerpräsident Söder, seit über 20 Jahren Mitglied der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, hatte in seiner Regierungserklärung am 18. April 2018 angekündigt, in Nürnberg ein solches Zentrum zu gründen. Am 3. Juli stimmte das bayerische Kabinett dem Vorhaben zu. Das Kulturzentrum für die Deutschen aus Russland wird das erste dieser Art in ganz Deutschland sein.

Bis zur Fertigstellung des geplanten Kulturzentrums am endgültigen Standort hat der Freistaat Bayern jetzt eine Übergangslösung geschaffen. Das Kulturzentrum wird von den Deutschen aus Russland selbst betrieben. Es soll mit wechselnden Ausstellungen und Vorträgen einen Einblick in die Geschichte und reiche Kultur der Volksgruppe geben und ein Bewusstsein für deren Schicksal vermitteln.