In Augsburg gründet der Freistaat die Stiftung Obdachlosenhilfe: Stefan Kiefer, 3. Bürgermeister der Stadt Augsburg, Eva Weber, 2. Bürgermeisterin der Stadt Augsburg, Staatsministerin Kerstin Schreyer, Ministerpräsident Markus Söder, Johanna Rumschöttel, Wolfgang Krell, SKM-Diözesanreferent, und Prälat Dr. Lorenz Wolf (v.l.)
Soziales

Fünf Millionen gegen Obdachlosigkeit

Um Menschen zu helfen, die in Wohnungs- und Obdachlosigkeit geraten sind, hat der Freistaat die Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern in Augsburg gegründet. In den kommenden zehn Jahren soll sie vor allem die Kommunen in Bayern unterstützen.

Eine neue Stiftung soll in den kommenden zehn Jahren Projekte gegen Obdachlosigkeit in Bayern fördern. Obwohl Bayern ein reiches Land sei, gebe es viele wohnungslose Menschen im Freistaat, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch in Augsburg bei der Unterzeichnung der Gründungsurkunde. Die mit fünf Millionen Euro ausgestattete Stiftung soll laut Söder den Kommunen helfen, die in erster Linie für die Bekämpfung der Obdachlosigkeit zuständig bleiben.

In Bayern wollen wir niemanden, der in eine Notlage gerät, am Wegesrand zurücklassen.

Kerstin Schreyer, bayerische Sozialministerin

„In Bayern wollen wir niemanden, der in eine Notlage gerät, am Wegesrand zurücklassen, sondern allen Bedürftigen Hilfe anbieten“, sagte Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer anlässlich der Stiftungsgründung. Die Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern hat ihren Sitz in Augsburg. Ihr Vermögen beträgt insgesamt fünf Millionen Euro für zehn Jahre. Gemeinsame Vorsitzende des Vorstandes sind Sozialministerin Schreyer und Johanna Rumschöttel, ehemalige Landrätin des Landkreises München.

Der Hilfsbedarf nimmt zu

Der Bedarf an Hilfen für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen steigt nach Angaben des Sozialministeriums auch im Freistaat. Gründe sind unter anderem die angespannte Lage am Wohnungsmarkt und das Bevölkerungswachstum.

Neben Wohngeld und sozialem Wohnungsbau unterstützt die Staatsregierung die Kommunen bereits jetzt unter anderem durch die Förderung der Koordinierungsstellen Wohnungslosenhilfe und Modellprojekte. Seit 2018 erarbeitet außerdem der Runde Tisch Obdachlosigkeit mit Vertretern der Kommunalen Spitzenverbände, der Kirchen, der Freien Wohlfahrtspflege und weiteren Experten konkrete Verbesserungsvorschläge für die Wohnungs- und Obdachlosenhilfe.

Versprechen beim Papst

Die Obdachlosenhilfe geht auf eine Initiative Söders zurück. Im Sommer 2018 hatte er bei einem Treffen mit Papst Franziskus in Rom mehr Engagement im Kampf gegen Wohnungslosigkeit versprochen. „Ein so reiches Land wie wir sollte da mehr machen“, hatte er damals gesagt.

(dpa/BK)