CSU-Generalsekretär Markus Blume, MdL. (Foto: BK/Eleana Hegerich)
CSU

„Wir wollen zurück zu alter Stärke“

CSU-Generalsekretär Markus Blume erläutert, wie seine Partei Erneuerung und Modernisierung gestalten will. Und er setzt darauf, dass mit der neuen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer ein Neustart im Miteinander von CDU und CSU gelingen wird.

CSU-Generalsekretär Markus Blume setzt im neuen Jahr auf Geschlossenheit in der Union. „Wir wollen zurück zu alter Stärke“, sagte Blume der Süddeutschen Zeitung. „Annegret Kramp-Karrenbauer und Markus Söder werden dafür eine neue Ära der Zusammenarbeit der Union einläuten.“

Bayerns Ministerpräsident Söder soll auf einem Sonderparteitag am 19. Januar Horst Seehofer an der CSU-Spitze ablösen. Wie Blume im Interview ankündigt, wird die neue CDU-Vorsitzende am CSU-Parteitag teilnehmen. „Das ist die Rückkehr zur Normalität im guten Miteinander der beiden Schwesterparteien“, sagte Blume dazu.

Jahr der der Erneuerung

Für die CSU kündigt der Generalsekretär ein „Jahr der Erneuerung“ an. Horst Seehofer selbst habe dazu das Signal gegeben. „Wir werden uns umfassend erneuern, damit wir sagen können: Wir sind die modernste Volkspartei“, so Blume. Er will die CSU „digitaler, kampagnenfähiger, begeisternder“ machen.

Wir dürfen den Grünen nicht durchgehen lassen, dass sie sich als bürgerliche Partei verkleiden.

Markus Blume, CSU-Generalsekretär

Zu den Maßnahmen, die dem Generalsekretär vorschweben, gehört es, die Basis regelmäßiger zu befragen. Zudem müsse die CSU wieder in Milieus vordringen, in denen die Partei Bindekraft verloren habe. „Früher hatten wir mal das Motto: Näher am Menschen. Dieser Slogan muss wieder im Mittelpunkt unseres Tuns stehen“, sagte Blume im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Gleichzeitig komme es darauf an, so Blume, den „Markenkern der Union so herauszuschälen, dass die ganze Bandbreite wieder deutlich“ werde. „Die Union ist die Partei für die Menschen, die sich anstrengen, die Leistungsträger des Alltags“, sagte er. „Die Union ist der Garant für Recht und Ordnung; da müssen wir verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen.“ Zudem gestalte die Union Politik aus dem christlichen Menschenbild heraus.

Söder will „neues Lebensgefühl“

Ähnlich hatte sich bereits der designierte CSU-Parteivorsitzende Markus Söder geäußert. Auch er hatte erklärt, die CSU müsse sich im Zentrum, „als bürgerliche Partei“ positionieren. „Die bürgerliche Mitte ist unser klarer fester Platz und so muss es auch unbestritten bleiben“, sagte er bei der Ankündigung seiner Kandidatur für den Parteivorsitz.

Zudem verlangte Söder, die Partei müsse ihre Basis wieder verbreitern. Es gehe etwa darum, neue Gespräche führen und neue Kontakte knüpfen – im kirchlichen Bereich, mit Kulturschaffenden, in den Städten und im Umweltbereich. „Es geht darum, ein neues Lebensgefühl zu entwickeln, modern und bodenständig, heimatnah und weltoffen, und vor allem deutlich optimistischer, lebensbejahender“, so Bayerns Ministerpräsident.

Zu seiner Agenda sagte Söder: „Meine Vision ist, dass Bayern und die CSU wieder stärker zusammen sind, wieder mehr miteinander verbunden werden.“ Mit dem Ziel der „Rückkehr zu alter Stärke“.

Kampfansage an die AfD

CSU-Generalsekretär Blume kündigte im Interview zudem eine konsequente Auseinandersetzung mit den politischen Gegnern an. „Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass es mit der AfD rechts von uns eine Partei in den Parlamenten gibt. Und wir dürfen den Grünen nicht durchgehen lassen, dass sie sich als bürgerliche Partei verkleiden“, sagte Blume.

Die AfD will er als eine Partei stellen, die „nichts verstanden“ habe. Sie wolle den Deutschen einreden, ein Austritt aus der EU sei das Beste. Wer aber für den Austritt aus der EU werbe, der könne sein eigenes Land nicht lieben, „weil er zu dessen größtem Schaden“ handle. „Die AfD ist die deutsche Brexit-Partei“, so Blume.

Gemeinsames Programm für die Europawahl

Die Europawahl im kommenden Jahr sieht Blume als Chance die enge Zusammenarbeit zwischen CSU und CDU zu demonstrieren. Diese Wahl, so Blume, werde die neue Geschlossenheit zeigen – mit einem „herausragenden Spitzenkandidaten“ Manfred Weber, mit einem gemeinsamen Programm und einem klaren Auftrag: „Wir sind die Volkspartei für Europa.“