Rückgang bei Pkw-Exporten
In den ersten drei Quartalen des Jahres sind Bayerns Exporte um 0,8 Prozent noch leicht gestiegen. Im letzten Quartal sind sie dagegen um 3 Prozent gesunken. Folge des Rückstaus beim neuen Pkw-Testverfahren: Ein Minus von 25 Prozent beim Pkw-Export.
Bayerns Exporte

Rückgang bei Pkw-Exporten

In den ersten drei Quartalen des Jahres sind Bayerns Exporte um 0,8 Prozent noch leicht gestiegen. Im letzten Quartal sind sie dagegen um 3 Prozent gesunken. Folge des Rückstaus beim neuen Pkw-Testverfahren: Ein Minus von 25 Prozent beim Pkw-Export.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2018 verzeichnet Bayerns Wirtschaft gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein kleines Exportwachstum von 0,8 Prozent. Den Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik zufolge exportierten bayerische Unternehmen in den ersten drei Quartalen des Jahres Waren im Wert von 143,8 Milliarden Euro. Die Importe stiegen um 4,7 Prozent auf 139 Milliarden. Woraus sich für das Jahr 2018 ein bisheriger Handelsbilanzüberschuss von 4,8 Milliarden Euro ergibt.

Export und Import

Die wichtigsten Exportländer für Bayerns Wirtschaft waren in den ersten neun Monaten des Jahres die Vereinigten Staaten (-2,4 Prozent), die Volksrepublik China (+6,6 Prozent), Österreich (+3,1 Prozent), Frankreich (+3,2 Prozent), das Vereinigte Königreich (-6,5 Prozent) und Italien (-0,4 Prozent).

Die wichtigsten Importländer waren Österreich (+2,3 Prozent), die Volksrepublik China (+5,3 Prozent), die Tschechische Republik (+4,1 Prozent), Italien (+7,3 Prozent) und Polen (+10,2 Prozent). 61,7 Prozent der Importe bezog Bayerns Wirtschaft aus den Ländern der Europäischen Union. 35,3 Prozent aller Importe kamen aus den Ländern der Euro-Zone. So die Zahlen des Landesamtes für Statistik.

Pkw-Ausfuhr gesunken

Das – wenn auch geringe – Exportwachstum sei erfreulich, aber man müsse genau hinschauen, kommentierte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) die Zahlen: Sorgen bereiten ihm der Exportrückgang in Bayerns wichtigstem Absatzmarkt USA und der regelrechte Einbruch der Exporte in das Vereinigte Königreich. „Eine klare Folge der Brexit-Verunsicherung“, so Brossardt.

Bayerns wichtigster Absatzmarkt USA schwächelt weiterhin.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft

Wenig erfreulich lesen sich die Zahlen nur für das dritte Quartal 2018. Von Juli bis September sanken Bayerns Ausfuhren gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent, notiert wieder die vbw. Sichtbar wird darin die große Bedeutung des Automobilsektors für die bayerische Wirtschaft.

Denn der Grund für die negative Exportentwicklung in diesen drei Monaten ist der deutliche Rückgang der Pkw-Exporte: Bei Bayerns wichtigstem Exportgut sank die Ausfuhr in allen drei Quartalen um 10,1 Prozent und noch deutlich stärker eben im dritten Quartal. „Ursache dürfte die verzögerte Implementierung des neuen Pkw-Testverfahrens WLTP sein“, kommentiert vbw-Hauptgeschäftsführer Brossardt.

Schwacher September

Kleiner Trost: Rechnete man die Pkw-Exportzahlen heraus, käme man auch für das dritte Quartal 2018 auf ein bayerisches Exportplus von 3,2 Prozent, so die vbw. Besondere Sorge bereitet aber genau darum Bayerns zweitgrößter Exportmarkt China: „Unsere Ausfuhren ins Reich der Mitte sind im dritten Quartal auch ohne den Pkw-Sondereffekt zurückgegangen“, errechnet die vbw.

Im September 2018 sanken die Ausfuhren der bayerischen Wirtschaft gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,9 Prozent.

Bayerisches Landesamt für Statistik

Das bestätigen die Zahlen des Landesamtes für Statistik für den Monat September: Allein im September sanken Bayerns Exporte um 6,9 Prozent. Die Ausfuhr von Pkw und Wohnmobilen – wie gesagt: Bayerns wichtigstes Exportgut – ging um 25,5 Prozent zurück. Der Export nach China verlor 6 Prozent, der in die USA 3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.