Begeistert die Menschen im Festzelt in Mödlareuth: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. (Foto: Wolfram Göll)
Mödlareuth

Starker Rückenwind für die CSU

Erinnerung an die Wiedervereinigung und FJS, gewaltiger Rückenwind für Markus Söder im Wahlkampf sowie enger Schulterschluss zwischen CSU und CDU Thüringen und Sachsen: Beim Deutschlandfest in Mödlareuth feiern 1600 begeisterte Bürger die Einheit.

Eine Demonstration der Einheit der Nation genau 28 Jahre nach der Wiedervereinigung, starker Rückenwind für die CSU und Ministerpräsident Markus Söder im bayerischen Wahlkampf – aber auch ein deutlicher enger Schulterschluss zwischen der CSU und den CDU-Verbänden der benachbarten Freistaaten Thüringen und Sachsen – und das alles bei bester Stimmung der 1600 Gäste: Das 29. Deutschlandfest der CSU Oberfranken im ehemals geteilten Dorf Mödlareuth war (wieder einmal) ein riesiger Erfolg.

Hier sind wir nicht am Rand Bayerns, sondern in der Mitte Europas.

Markus Söder, Ministerpräsident

Neben Söder begrüßte der Gastgeber, der oberfränkische CSU-Chef Hans-Peter Friedrich, den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) und den thüringischen CDU-Landesvorsitzenden Mike Mohring. Das große Festzelt des CSU-Deutschlandsfestes auf der Thüringer Seite des Dorfes Mödlareuth, nur wenige Meter von der früheren Zonengrenze entfernt, war erneut überfüllt, die Stimmung prächtig.

Mauerfall und Wiedervereinigung erkämpft

„Der Fall der Mauer und die Wiedervereinigung, das haben nicht irgendwelche Weltstaatsmänner geschafft, sondern Sie haben das erkämpft, die mutigen Anhänger der Freiheit in der DDR“, lobte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die mehr als 1600 Besucher im Festzelt, die begeistert applaudierten und jubelten. „Hier sind wir nicht am Rand Bayerns, sondern in der Mitte Europas“, erklärte Söder unter starkem Beifall.

Politik wird nicht in Talkshows gemacht. Nur wir, CDU und CSU, stellen die Mitte der Gesellschaft in den Mittelpunkt der Politik.

Markus Söder

Während die Talkshows nur über die radikalen Ränder von links und rechts oder über Superreiche und Hartz-IV-Bezieher diskutierten, werde klar, dass nur CDU und CSU sich um die Mitte der Gesellschaft kümmern: die fleißigen Bürger, die früh aufstehen, ihre Kinder versorgen, zur Arbeit gehen und brav ihre Steuern zahlen. „Politik wird nicht in Talkshows gemacht. Nur wir, CDU und CSU, wir stellen die Mitte der Gesellschaft in den Mittelpunkt der Politik“, sagte Söder unter dem Jubel der Festzelt-Besucher.

Multikulti komplett gescheitert

Bei Zuwanderung und Integration sei der grüne „Multikultiansatz komplett gescheitert“, so Söder weiter. Alle Zuwanderer, sofern sie ein Bleiberecht haben, müssten deutsch sprechen, sich integrieren, ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, dann hätten sie in Bayern die besten Chancen: „Um in Bayern bleiben zu können, muss man deutsch sprechen, bayerisch verstehen, und wer besonders intelligent ist, gerne auch fränkisch“, erklärte Söder zum Amüsement der Zuhörer.

Am Ende muss sich jeder Zuwanderer unseren Werten und Gebräuchen anpassen – und nicht umgekehrt.

Markus Söder

„Die Bürger wollen, dass die kulturelle Prägung und Identität des Landes und der Bevölkerung so bleibt wie sie ist. Ein Grundmuster, eine Grund-Identität“, betonte der Ministerpräsident. „Am Ende muss sich jeder Zuwanderer unseren Werten und Gebräuchen anpassen – und nicht umgekehrt“, sagte Söder unter langanhaltendem Beifall und Bravo-Rufen der Zuhörer. Als Beispiel nannte Söder die Einehe, die der europäischen Kultur und Tradition entspreche. Muslimische Mehrehen oder gar Kinderehen kämen in Deutschland nicht in Frage.

Politischer Enkel von FJS

Bereits zuvor hatte der Gastgeber, der Vorsitzende der CSU Oberfranken und Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich, Markus Söder als „politischen Enkel von Franz Josef Strauß“ in Mödlareuth begrüßt. Friedrich gedachte des früheren CSU-Chefs und Ministerpräsidenden genau an dessen 30. Todestag: „Franz Josef Strauß hat immer an die Deutsche Einheit geglaubt, aber er hat den 3. Oktober 1990 leider nicht mehr erlebt.“ Strauß habe immer an die Kraft des Einzelnen geglaubt, nicht an die Kraft des Kollektivs wie die SED-Ideologen.

Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Landsleute in den neuen Bundesländern niedergemacht werden von Klugscheißern in den westdeutschen Medien.

Hans-Peter Friedrich (CSU), Bundestagsvizepräsident

„Nach zwei Diktaturen auf deutschem Boden haben wir die Nase voll von Ideologien. Wir stehen zur Kultur des christlichen Abendlandes“, rief Friedrich unter dem lauten Beifall der Zuhörer. Er erinnerte an die Todesopfer des DDR-Grenzregimes und andere Opfer der SED-Diktatur. Gleichzeitig brach Friedrich aber auch eine Lanze für die Ostdeutschen, die von vielen Medien unfair behandelt würden: „Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Landsleute in den neuen Bundesländern niedergemacht werden von Klugscheißern in den westdeutschen Medien.“

CDU Thüringen und Sachsen unterstützen CSU

Der Thüringer CDU-Landes- und Landtagsfraktionsvorsitzende Mike Mohring unterstützte die CSU und Markus Söder ausdrücklich im Wahlkampf. „Bayern war nie so stark wie es jetzt ist. Es steht an der Spitze aller deutschen Länder. Und ganz vorn steht Markus Söder, der weiß, wo die Reise hingehen soll. Bitte, liebe Bayern, macht Euer Kreuz bei der CSU, damit Bayern Bayern bleibt und eine gute Zukunft hat“, betonte Mohring. „Gemeinsam nehmen CDU und CSU die Dinge in die Hand. Wir sind stark, wenn wir von der CDU wissen, dass es in Bayern eine starke CSU gibt und dass wir gemeinsam in Berlin anpacken.“

Wir hier in Mödlareuth sind Freunde der Demokratie und Freiheit!

Mike Mohring, Thüringens CDU-Landeschef

Mit Blick auf die Vorkommnisse von Chemnitz appellierte der Thüringer CDU-Chef an die Bürger: „Wir dürfen nicht den Pöblern an den radikalen Rändern die Straße überlassen!“ Es entstehe in den Medien ein falscher Eindruck, weil die Hetzer von rechts und links schneller seien als die Normalbürger und die veröffentlichten Bilder beherrschten. „Wir hier in Mödlareuth sind Freunde der Demokratie und Freiheit!“, stellte Mohring klar. Mit Rot-Rot-Grün hingegen – wie in Thüringen – gehe es abwärts: „Von den radikalen Rändern her kann man kein Land aufbauen.“

Wer mit Bayern marschiert, gewinnt

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) unterstrich, in 28 Jahren Einheit hätten sich die ostdeutschen Länder stark ausdifferenziert. Das sei am stärksten in der Bildung zu sehen: „Wer seit 1990 mit Bayern ins gegliederte Schulsystem marschiert ist, wie Sachsen und Thüringen, die haben hervorragende Schulvergleichstest-Ergebnisse wie Finnland. Die anderen, die mit NRW in die Gesamtschule marschiert sind, wie Brandenburg, die haben so schlechte Bildungsergebnisse wie Mexiko. Also machen Sie bitte Ihr Kreuzchen an der richtigen Stelle.“

Uns Sachsen und Thüringer verbindet mit Bayern mehr, als uns mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen je verbinden wird.

Michael Kretschmer (CDU), Sachsens Ministerpräsident

Kretschmer beschwor den Schulterschluss der drei Freistaaten Bayern, Sachsen und Thüringen: „Uns Sachsen und Thüringer verbindet mit Bayern mehr, als uns mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen je verbinden wird. Wir sind eine Nation. Und wir hier in den drei Freistaaten haben das kapiert.“ Die CDU habe die Untertunnelung Leipzigs ebenso durchgesetzt wie den Bau des Großflughafens Halle/Leipzig mit einer Interkontinental-Rollbahn. „Damals haben die Leute den Kopf geschüttelt. Heute sind wir das größte Drehkreuz von DHL in ganz Europa“, so Kretschmer. Das zeige, dass sich vorausschauende Politik lohne.