"Strauß würde Söder wählen": Dieses Plakat bekam Bayerns Ministerpräsident Markus Söder im Festzelt in München-Trudering überreicht. (Foto: CSU)
Kampagne

Strauß würde Söder wählen

Die CSU-Europaabgeordnete Monika Hohlmeier kritisiert die AfD scharf dafür, den Namen ihres Vaters für ihren Wahlkampf zu missbrauchen. Franz Josef Strauß hätte rechte Parteien stets bekämpft. Und sie stellt klar, wem er seine Stimme geben würde.

Die AfD missbraucht das Andenken eines Toten, weil sie unter den Lebenden keine Argumente hat.“ Mit scharfen Worten kritisiert die CSU-Europaabgeordnete Monika Hohlmeier gegenüber dem BAYERNKURIER eine aktuelle Kampagne der Rechtspopulisten. Im Internet sind auf AfD-nahen Seiten Plakate erschienen, die Hohlmeiers Vater zeigen und dazu den Spruch abbilden: „Franz Josef Strauß würde AfD wählen“.

Mein Vater hätte nie gewollt, dass eine Partei wie die AfD in ein Parlament einzieht.

Monika Hohlmeier

„Einen Toten zu missbrauchen, das ist das Schäbigste, was man tun kann“, sagt Hohlmeier. Die AfD hatte bereits im vergangenen Bundestagswahlkampf mit dem Bild des langjährigen CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten für sich werben lassen. Heute wie damals ist ein AfD-naher Verein für die Kampagne verantwortlich.

Warnung vor rechten Verführern

Hohlmeier verbindet die Kritik an der AfD mit der Forderung, das Persönlichkeitsschutzrecht in Deutschland zu stärken. Auch dreißig Jahre nach dem Tod könne man Menschen noch missbrauchen, wie das Beispiel ihres Vaters zeige, sagt sie.

Das Vorgehen der AfD nennt Hohlmeier „skrupellos“. Es gehe der Partei lediglich um Provokation. „Die wissen genau, dass mein Vater nie im Leben für die AfD stimmen würde.“ Ihr Vater habe während seiner gesamten politisch aktiven Zeit rechte Parteien bekämpft, sagt Hohlmeier. „Er war zu tiefst geprägt von den Erlebnissen des Nationalsozialismus. Er hat uns immer vor den verführerisch einfachen Botschaften und Lösungen der Nationalsozialisten gewarnt.“

Mein Vater würde Markus Söder wählen.

Monika Hohlmeier

Strauß, so Hohlmeier, habe ganz bewusst die CSU mitgegründet und sich gegen die Nationalisten entschieden. „Mein Vater hätte nie gewollt, dass eine Partei wie die AfD in ein Parlament einzieht“, sagt sie. Das wäre ihm zutiefst zuwider gewesen. Für Hohlmeier steht außer Frage: „Mein Vater würde Markus Söder wählen.“