Die Pläne der Bundesregierung treffen auf große Zustimmung. (Grafik: BK)
Ländlicher Raum

Klare Mehrheit für Heimatpolitik

Neunzig Prozent der Deutschen halten es für richtig, dass sich die Bundesregierung künftig mehr um die ländlichen Regionen kümmern will. Diese Aufgabe soll in Zukunft das CSU-geführte, aufgewertete Bundesinnenministerium übernehmen.

Rund neun von zehn Deutschen begrüßen das von Union und SPD im Koalitionsvertrag verankerte Vorhaben, sich künftig verstärkt für den ländlichen Raum einzusetzen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts dimap im Auftrag des Bayernkurier. Im Freistaat Bayern halten mit 93 Prozent überdurchschnittlich viele Befragte dieses Vorhaben der möglichen neuen Bundesregierung für richtig. Sehr hoch ist die Zustimmung auch in Ostdeutschland. Hier begrüßen 92 Prozent der Befragten diese Pläne.

Verantwortung der CSU

In den Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD hatte die CSU durchsetzen können, dass das Bundesinnenministerium um die Bereiche Bauen und Heimat erweitert wird. Dieses Ministerium soll der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer führen. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen die Schaffung gleicher oder zumindest vergleichbarer Lebensbedingungen in Stadt und Land. Im Zentrum steht der ländliche Raum, er erhält besondere Förderung.

Der scheidende Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte zuletzt Zweifel am Zuschnitt des Ressorts angemeldet. Heimat sei ein Bereich, den der Staat nicht an sich reißen sollte, sagte de Maizière. Dabei hat er aber offenbar einen anderen Heimatbegriff im Blick, der nichts mit den im Ministerium vorgesehenen Aufgaben gemein hat.

Parteiübergreifende Unterstützung

Die dimap-Umfrage zeigt dagegen nahezu einhellige Unterstützung für die Pläne der Bundesregierung. So gibt es kaum Unterschiede bei der Zustimmung mit Blick auf das Alter, das Geschlecht oder das formale Bildungsniveau. Jeweils rund neun von zehn Befragten begrüßen ein verstärktes politisches Engagement für den ländlichen Raum. Am größten fällt die Unterstützung bei den über 65-Jährigen mit 94 Prozent aus.

Auch unter den Anhängern der einzelnen Parteien sind die Unterschiede gering. Von den Unionswählern begrüßen 93 Prozent das Vorhaben. Ebenso viele sind es bei der FDP. Etwas geringer ist die Unterstützung bei Wählern von Grünen (91 Prozent), SPD (89 Prozent) und Linken (88 Prozent).

Im Auftrag des Bayernkurier befragte dimap zwischen dem 12. und 15. Februar bundesweit 1.007 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger.