Nachwuchs bei der Freiwilligen Feuerwehr Kolbermoor im Landkreis Rosenheim. (Bild: AS)
Ehrenamt

Zusammen stark

In allen Altersgruppen hat das ehrenamtliche Engagement in Bayern in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Politik will dabei vor allem Kinder und Jugendliche unterstützen. Dazu hat die CSU mehrere Gesetze geändert.

Im Freistaat Bayern gibt es viele junge Menschen, die sich in Vereinen und Verbänden engagieren. „Damit dies auch so bleibt, haben wir im Landtag zahlreiche Weichenstellungen vorgenommen, um das ehrenamtliche Engagement von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen. Dies wollen wir auch weiterhin fortsetzen“, so die beiden CSU-Landtagsabgeordneten Alfred Sauter und Hans Reichhart.

Zusammen mit der CSU-Landtagsfraktion haben sie im Frühjahr das Gesetz zur Freistellung von Arbeitnehmern für die Jugendarbeit verbessert. Seitdem können Arbeitnehmer flexibler für ihre Jugendleitertätigkeit freigestellt werden. Der Freistellungsanspruch wird nun nicht mehr nach Tagen, sondern nach Veranstaltungen bemessen. „Mit der Gesetzesänderung haben wir auf neue Gegebenheiten im ehrenamtlichen Bereich und im Arbeitsleben reagiert“, erklärt Reichhart.

Mehr Flexibilität für Freiwillige

Bisher konnten Arbeitnehmer für Jugendarbeit an höchstens 15 Arbeitstagen und für nicht mehr als vier Veranstaltungen im Jahr Freistellung verlangen. Nun können sich die Freistellungen auf zwölf Veranstaltungen verteilen. Der denkbare Gesamtumfang der Freistellung je Arbeitnehmer wurde durch das Gesetz nicht erhöht. Durch das neue Gesetz erhalten Arbeitnehmer und Jugendorganisationen zudem Organisations- und Planungssicherheit, weil es ab sofort eine Genehmigungsfiktion gibt. Das heißt: ein Freistellungsantrag gilt als bewilligt, wenn ihn der Arbeitgeber nicht ablehnt. Hat er einen Einwand, muss er den Antrag spätestens zwei Wochen vor Beginn des Freistellungszeitraums begründet ablehnen.

Weg frei für die Kinderfeuerwehr

Darüber hinaus haben die beiden Abgeordneten mit der Änderung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes Ende Juni die Einführung von Kinderfeuerwehren mit auf den Weg gebracht. „Um das Einsatzkräftepotenzial für die Feuerwehren vor Ort zu sichern, ist es wichtig, dass bereits junge Kinder an die öffentliche Einrichtung Feuerwehr herangeführt werden können“, sagt Sauter. Den Gemeinden wurde daher die Möglichkeit eröffnet, auf freiwilliger Basis selbst die Nachwuchsarbeit ihrer Feuerwehr zu stärken und Kinder ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr in Form einer Kinderfeuerwehr an die Aufgabe heranzuführen.

Rüstzeug für das Ehrenamt

Der Bayerische Landtag stärkt das Ehrenamt mit einem neuen Feuerwehrgesetz. Denn gerade die Freiwilligen Feuerwehren ringen deutschlandweit um Nachwuchs. Kreisbrandrat Richard Schrank begrüßt die Änderungen. Es gibt aber auch Kritik. Lesen Sie hier mehr: Rüstzeug für das Ehrenamt.

Das ehrenamtlichen Engagements von jungen Menschen soll zudem mehr Aufmerksamkeit bekommen. So erhält jeder Inhaber der Jugendleiter-Card, bekannt als „Juleica“, die bayerische Ehrenamtskarte. Sie ist ein sichtbares Zeichen der Anerkennung für besonderes Bürgerschaftliches Engagement und soll Werte wie Gemeinsinn, Kameradschaft und Zusammenhalt fördern.

Bayern kann auf ein erfreulich starkes Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger blicken.

Alfred Sauter, CSU-Landtagsabgeordneter

Immer mehr Ehrenämtler

In Bayern engagieren sich immer mehr Menschen, ohne dafür bezahlt zu werden. Fast jeder Zweite über 14 Jahre, rund 5,2 Millionen Menschen, übt ein Ehrenamt aus. Das zeigt der aktuelle Freiwilligensurvey Bayern des Bayerischen Sozialministeriums. Das Engagement der Menschen in Bayern hat in den vergangenen Jahren in allen Altersgruppen um elf Prozent zugenommen, im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2009. Ein Viertel der Befragten gab an, sich täglich oder mehrmals in der Woche zu engagieren. Ein Drittel der Ehrenämtler hilft einmal im Monat oder seltener aus. Die Bereitschaft zum Ehrenamt, die die Ankunft der Asylbewerber ausgelöst hat, ist dabei nicht berücksichtigt. Männer engagieren sich häufiger (51 Prozent) als Frauen (44 Prozent). Das liegt vor allem daran, dass im Bereich „Sport und Bewegung“, bei den Rettungsdiensten sowie der Feuerwehr wesentlich mehr Männer als Frauen tätig sind. Lesen Sie hier, warum sich Menschen für die Gemeinschaft einsetzen: Bayern, Land des Ehrenamts.