Bundeswehr bestellt „Meads“-System
Die CSU begrüßt die Entscheidung von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), das moderne Luftabwehrsystem „Meads“ für die Bundeswehr zu kaufen, das unter deutscher Beteiligung entwickelt wurde. Es soll bis 2025 das bisherige US-amerikanische „Patriot“-System ablösen. Einer der Hersteller, die MBDA, sitzt im oberbayerischen Schrobenhausen.
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Bundeswehr bestellt „Meads“-System

Die CSU begrüßt die Entscheidung von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), das moderne Luftabwehrsystem „Meads“ für die Bundeswehr zu kaufen, das unter deutscher Beteiligung entwickelt wurde. Es soll bis 2025 das bisherige US-amerikanische „Patriot“-System ablösen. Einer der Hersteller, die MBDA, sitzt im oberbayerischen Schrobenhausen.

Die Bundeswehr soll für mehrere Milliarden Euro ein neues Luftabwehrsystem erhalten. Nach langer Prüfung hat sich das Verteidigungsministerium für das unter deutscher Beteiligung entwickelte Medium Extended Air Defense System – kurz Meads – entschieden. Bis 2025 soll das neue bodengebundene Waffensystem die bisher von der Bundeswehr genutzten „Patriot“-Einheiten des US-Herstellers Raytheon ablösen. In die Entwicklung von Meads hat Deutschland bereits eine Milliarde Euro investiert. Meads wurde in einer Kooperation der USA, Deutschlands und Italiens entwickelt: Neben Lockheed Martin ist die MBDA GmbH hergestellt, die in Schrobenhausen mehr als 1000 Menschen beschäftigt.

Die CSU begrüßt die Entscheidung für Meads. „Nur Meads als modernstes und sicherstes System mit einem 360-Grad-Radar ist den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen gewachsen“, betont der verteidigungspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Florian Hahn. Meads garantiere Deutschland „sicherheitspolitische Souveränität, da es über die bereits festgelegte Schlüsseltechnologie der modernsten Sensortechnik verfügt, die Deutschland unabhängig von anderen Nationen beherrschen will“.

Wichtiges Know How bleibt in Bayern

Die Entscheidung, Meads zur Serienreife zu bringen, nannte Hahn auch „ein wichtiges Signal für den Standort Deutschland“: Es sichere den Erhalt von wertvollem Know How und zahlreichen Arbeitsplätzen vor allem in Bayern. Deutschland habe bereits eine Milliarde Euro Steuergelder für die Entwicklung investiert. „Dies wird sich nun auch auszahlen“, ist sich Hahn sicher. „Außerdem ist die Entscheidung für Meads ein wichtiger Impuls für unsere europäischen Partner, sich ebenfalls für das System zu entscheiden und somit eine europäische Unabhängigkeit im Bereich der Luftverteidigung zu schaffen“, betonte Hahn.

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner lobte: „Davon profitiert insbesondere der Wehrtechnik-Standort Bayern mit seinen kleinen und mittelständischen Zulieferern sowie der MBDA Deutschland GmbH aus Schrobenhausen.“ Die Entscheidung für Meads verdeutliche, wie wichtig Entwicklungsaufträge der Bundeswehr für den Erhalt und den Ausbau der technologischen und industriellen Basis in der Wehrtechnik seien, sagte die Wirtschaftsministerin Aigner weiter. „Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass bei der anstehenden Definition von Schlüsseltechnologien durch den Bund die klassischen Kompetenzfelder, wie zum Beispiel der Luftverteidigungsbereich, nicht außen vor bleiben.“

Starker Impuls

„Wir freuen uns über die Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums ein neues Boden-Luft-Abwehrsystem zu beschaffen“ erklärte auch Johannes Hintersberger, Vorsitzender des Arbeitskreises Wehrpolitik der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag. Nach dem Auftrag für Bauteile der Rakete Ariane 6 Ende vergangenen Jahres gehe damit ein zweites hochtechnologisches Großprojekt innerhalb kurzer Zeit nach Bayern. Das sei ein starker Forschungs- und entwicklungstechnischer Impuls für den Standort Bayern. „Das hochmoderne System gewährleistet langfristig die Verteidigungsfähigkeit unserer Bundeswehr. Wir begrüßen ausdrücklich diese zukunftsweisende Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums“, betonte Hintersberger. „Unsere wehrtechnische Industrie leistet einen entscheidenden Beitrag zur Souveränität unseres Landes und gehört zu den Grundpfeilern unserer bayerischen Industrielandschaft. Bayern steht deshalb zu seinen wehrtechnischen Unternehmen und zu den Menschen, die dort arbeiten.“