Horst Seehofer hat angekündigt, als Parteivorsitzender und Ministerpräsident weitermachen zu wollen. (Foto: AS)
Seehofer

„Die Entscheidung ist richtig“

Horst Seehofer zeigt sich im Bayerischen Fernsehen erleichtert über seinen Entschluss, noch einmal als Parteivorsitzender und Ministerpräsident zu kandidieren. Als wichtigste Gründe für seine Entscheidung nennt er die völlig veränderte politische Lage und Herausforderungen wie Terrorismus und Flüchtlingskrise.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zeigt sich erleichtert über seine Entscheidung, sowohl als CSU-Parteivorsitzender als auch als Ministerpräsident noch einmal zu kandidieren. „Ich bin froh, dass die Entscheidung gefallen ist. Ich bin jetzt so richtig befreit“, sagte Seehofer dem Bayerischen Rundfunk in der am Montagabend ausgestrahlten TV-Sendung „Münchner Runde extra“. „Auch das andere wäre verführerisch gewesen. Eine Sehnsucht nach einem Lebensabschnitt ohne Politik. Aber ich habe mich jetzt so entschieden und bin überzeugt, dass die Entscheidung richtig ist.“

Merkel ist zuversichtlich

Kanzlerin Angela Merkel zeigte sich erfreut über Seehofers Entscheidung. Man habe „ganz reale Chancen, einen erfolgreichen Wahlkampf zu führen“, sagte die CDU-Vorsitzende nach Angaben von Teilnehmern in der Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag.

Obergrenze wird kommen

Als wichtigste Gründe für seinen Entschluss nannte der CSU-Chef die fundamental veränderte politische Lage und neue Herausforderungen wie den Terrorismus und die Flüchtlingskrise.

Sie können heute in der Politik kein Vertrauen gewinnen, wenn Sie die Menschen nicht sehr eng einbeziehen.

Horst Seehofer

Zum Thema Flüchtlings-Obergrenze sagte Seehofer, die CSU bleibe bei ihrer Politik: Wer in den Freistaat komme, werde anständig behandelt. „Menschen, die einen Schutzbedarf und ein Bleiberecht haben, wollen wir integrieren.“ Dies sei aber nur möglich, wenn der Zuzug begrenzt werde. „Niemand kann unbegrenzt Flüchtlinge und Zuwanderer aufnehmen.“ Dafür gebe es die Obergrenze, so Seehofer. „Und die werden wir auch durchsetzen.“ Die CSU sei überzeugt von ihrer Flüchtlings- und Integrationspolitik. „Und die Bundesregierung hat sich durch ihr praktisches Tun unserer Auffassung immer weiter angenähert.“

Enger Dialog mit den Bürgern

Seehofer kündigte Ideen und Konzepte dafür an, wie Bayern in Zukunft weiterentwickelt werden könne. Seehofer sagte, dabei gehe es auch um „nicht materielle Sehnsüchte“ der Menschen. Eine Studie habe ergeben, dass zu den vier wichtigsten Themen, welche die Menschen bewegten, die Versorgung im Alter bei Krankheit und in der Pflege gehöre. Als weiteres Zukunfts-Thema nannte der Ministerpräsident die Bewahrung der Landschaft in Bayern. Dafür müsse die Politik Lösungen liefern. Seehofer erklärte, er werde seine „Koalition mit den Bürgern“ fortsetzen. „Sie können heute in der Politik kein Vertrauen gewinnen, wenn Sie die Menschen nicht sehr eng einbeziehen.“