CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. (Foto: CSU)
Wahlkampf

„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer kündigt eine harte Auseinandersetzung mit dem SPD-Spitzenkandidaten Martin Schulz an. Von der gemeinsamen Präsidiumssitzung mit der CDU heute und morgen in der Münchner Parteizentrale erwartet er klare Signale gegen ein Bündnis von SPD, Linken und Grünen: "Nur eine vereinte Union kann Rot-Rot-Grün nach der Wahl verhindern."

Vereint gegen einen Linksrutsch im Bund und eine scharfe Auseinandersetzung mit dem SPD-Kanzlerkandidaten: CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer zeigt sich zuversichtlich, dass von der gemeinsamen Präsidiumssitzung von CDU und CSU in München deutliche Signale ausgehen werden. „Es geht jetzt ums große Ganze“, sagte Scheuer dem Spiegel. „Nur eine vereinte Union kann Rot-Rot-Grün nach der Wahl verhindern.“

Der Kandidat Schulz hat noch überhaupt nichts Konkretes gesagt. Genau da werden wir ihn in den acht Monaten bis zum Wahltag stellen.

Andreas Scheuer

Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte der CSU-Generalsekretär: „Rot-Rot-Grün hat jetzt ein Gesicht: Martin Schulz. Denn Schulz kann nur in dieser Konstellation Kanzler werden. Er redet noch drum herum, aber wir werden ihn stellen.“

Klartext statt Wischi-Waschi

Scheuer zeigte sich wenig beeindruckt von den aktuellen Umfragewerten des SPD-Politikers. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Der Kandidat Schulz hat noch überhaupt nichts Konkretes gesagt. Genau da werden wir ihn in den acht Monaten bis zum Wahltag stellen“, sagte er dem Spiegel: „Wenn er konkret werden muss, wird auf den Rausch schnell ein ernüchternder Kater folgen.“

Deutliche Kritik übt der CSU-Generalsekretär an den bisherigen Auftritten des SPD-Kanzlerkandidaten: Der „sonntägliche Entspannungsabend“ für Schulz bei Anne Will sei jetzt vorbei, sagte er der Bild am Sonntag. „Diesem Wischi-Waschi von Schulz werden wir Klartext entgegensetzen.“

Gemeinsam in den Wahlkampf

Auf der gemeinsamen Sitzung am Sonntag und am Montag in München wollen die Spitzen von CDU und CSU die Marschrichtung für den Bundestagswahlkampf erörtern. Bei dem Treffen, so Scheuer, gehe es besonders um inhaltliche Fragen. Die Welt habe sich weitergedreht. „Wir müssen die internationale Lage neu und umfassend einschätzen.“ Die Sitzung, sei der der „Start für den gemeinsamen Weg zum Erfolg.“

Bereits vor dem Treffen hatte CSU-Chef Horst Seehofer erklärt, dass seine Partei mit Bundeskanzlerin Angela Merkel als Spitzenkandidatin von CDU und CSU in den Wahlkampf ziehen werde. „Wir haben großes Interesse an einer starken Kanzlerin. Angela Merkel repräsentiert Deutschland nicht nur erstklassig, sondern führt auch auf internationaler Ebene“, so Seehofer.

Auch wenn es noch unterschiedliche Meinungen bei der Obergrenze gibt, überwiegen die Gemeinsamkeiten mit der Bundeskanzlerin bei weitem.

Horst Seehofer

Mit Angela Merkel könne die CSU die meisten ihrer Vorstellungen realisieren. Es gehe um die Sicherheit in unserem Land, aber auch um soziale Gerechtigkeit für Familien, die Sicherheit der Rente, die Anliegen der kleinen Leute und um Ordnung und Orientierung bei der Zuwanderung. Seehofer weiter: „Auch wenn es noch unterschiedliche Meinungen bei der Obergrenze gibt, überwiegen die Gemeinsamkeiten mit der Bundeskanzlerin bei weitem. Das alles rechtfertigt, dass wir gemeinsam in den Wahlkampf ziehen.“

Scheuer weist Kritik zurück

Scheuer verteidigte die Kür Merkels gegen Kritik, die auch von CSU-Anhängern geäußert wurde. „Natürlich müssen wir den einen oder anderen Unzufriedenen und Verärgerten zurückgewinnen. Wir sind eine große Volkspartei, in der es verschiedene Strömungen gibt“, sagte er. „Es muss aber auch jedem unserer Anhänger klar sein, was die Konsequenz ist, wenn man aus Protest die Union nicht unterstützt. Dann droht eine linke Republik, dann wird sich Deutschland verändern – das wollen wir nicht.“