Eines der bekanntesten Zelte auf der Wiesn: Das Hofbräu-Zelt. (Bild: avd)
Oktoberfest

3,6 Millionen Euro für Sicherheitskräfte

Das neue Sicherheitskonzept für das Münchner Oktoberfest steht. Der Münchner Stadtrat hat - als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Bayern und Deutschland - das neue Sicherheitskonzept bewilligt, das unter Federführung von Münchens Zweitem Bürgermeister Josef Schmid (CSU) entstanden war.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind intensiv wie nie, allein für das Personal werden 3,6 Millionen Euro ausgegeben. Darin enthalten sind unter anderem 450 von der Stadt beauftragte Sicherheitskräfte – 200 mehr als noch im vergangenen Jahr. Nach zähem Ringen hat der Stadtrat auch die verbliebenen umstrittenen 100 Sicherheitsleute bewilligt, die den Zaun rund um die Wiesn kontrollieren und eventuell Personen durchsuchen sollen. Wie die BILD-Zeitung jetzt berichtet, kosten die 100 Ordner, die von der Firma Kötter Security gestellt werden, die Stadt 60 Euro pro Stunde. Bei einem Gesamteinsatzvolumen von 13.600 Stunden kosten die Sicherheitskräfte also mindestens 820.000 Euro. Das gesamte Geschwader an Sicherheitsleuten kostet sogar 3,6 Millionen Euro.

Bei Überfüllung soll das Festgelände dicht gemacht werden können. Diejenigen, die dennoch auf das Gelände dürfen – beispielsweise, weil sie Reservierungen in den Zelten haben – sollen dann über Schleusen an zwei Haupteingängen eingelassen werden. Dies sind die beiden Hauptpunkte des Sicherheitskonzepts.

Höhere Standgelder und Bierpreise?

Ausgeglichen werden sollen die Mehrkosten etwa mit den bisherigen Einnahmen aus der sogenannten „Oiden Wiesn“ mit ihren Traditionsfestzelten und alten Fahrgschäften. In diesem Jahr wird es allerdings keine „Oide Wiesn“ geben. Die Landeshauptstadt muss also auf das Geld aus den vergangenen Jahren zurückgreifen. Langfristig aber könnten erhöhte Standgelder oder auch ein noch höherer Bierpreis die Folgen sein. Die Sicherheitserhöhungen seien zwar nicht billig, aber in jedem Fall notwendig, heißt es etwa aus der CSU-Stadtratsfraktion.

Wiesnwirte kritisieren Stornierungen

Unterdessen gibt es allerdings auch schon die ersten Stornierungen aufgrund der Sicherheitslage. So findet in diesem Jahr die traditionelle „Damenwiesn“ – organisiert von der Unternehmerin Regine Sixt – nicht statt. Sixt hatte zwar gesagt, sie vertraue den Münchner Sicherheitskräften „voll und ganz“ und werde selbst natürlich auf die Wiesn gehen. Allerdings könne sie nicht die Verantwortung für die Gäste ihrer Veranstaltung übernehmen. Bei den Wiesnwirten stieß die Absage auf heftige Kritik. Der Sprecher der Wirte, Toni Roiderer, sagte, Sixt schüre die Terrorangst.

Auch der Chef der Münchner Polizei, Hubertus Andrä, versucht zu beruhigen: „Es gibt keinerlei Veranlassung, von einem Wiesn-Besuch Abstand zu nehmen“, sagte er in einer Stellungnahme. Es lägen keine Hinweise auf geplante Anschläge vor. Und Andrä versprach den Besuchern noch einmal im Namen der Polizei: „Sie können sich auf uns verlassen.“