Die Altstadt von Regensburg in der Dämmerung: Zehnjähriges auf der Welterbeliste (Foto: Imago/Westend61)
Jubiläum

Weltglanz in der Altstadt

Mit einem Welterbe-Wochenende und einem Festakt feiert Regensburg seinen Platz auf der UNESCO-Liste, den die Stadt seit zehn Jahren innehat. Staatssekretär Bernd Sibler mahnte zum sensiblen Umgang mit Stadtplanungsthemen, die das Welterbe berühren könnten - so wie die umstrittene Donauquerung.

Seit zehn Jahren ziert der Titel UNESCO-Welterbe in Regensburg das „Ensemble Altstadt und Stadtamhof“. Dieses Jubiläum hat die Stadt am Wochenende mit Konzerten, historischen Führungen und nächtlichen Beleuchtungsaktionen gefeiert. Bei einem Festakt kamen im Historischen Reichssaal des Alten Rathauses zudem Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche zusammen.

„Fingerspitzengefühl“ für die Stadtplanung

Bei dieser Feierveranstaltung gestand Bernd Sibler, Staatssekretär im Münchner Kunst- und Wissenschaftsministeriums, seine Liebe zu Regensburg. In die Schöne an der Donau verliebe er sich sogar „immer wieder aufs Neue“. Die Bemühung um das historische Erbe sei vor zehn Jahren mit dem Weltkulturerbetitel belohnt worden. Ein Ritterschlag sei dies für die Stadt, betonte Sibler. Und warnte zugleich davor, den Ehrentitel aufs Spiel zu setzen. Den Verantwortlichen riet er „mit Fingerspitzengefühl“ an Stadtplanungsthemen heranzugehen, die das Welterbe berühren könnten. So wie die geplante Donauquerung. Den begehrten Titel könne die UNESCO nämlich auch wieder entziehen, wie es im Fall des Dresdner Elbtal nach dem Bau der Waldschlößchenbrücke geschehen sei.

Die UNESCO-Liste des Welterbes umfasst derzeit 1031 Stätten in 163 Ländern. Darunter befinden sich auch 40 Stätten in Deutschland – in Bayern etwa die Würzburger Residenz, die Wies-Kirche bei Steingaden, die Altstadt von Bamberg oder das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth. Obendrein zählen auch 111 prähistorische Pfahlbauten dazu, von denen einige im Freistaat liegen. Wie die Siedlung Pestenacker bei Weil, Pfahlbaurelikte in vier Metern Wassertiefe vor der Roseninsel im Starnberger See oder bei Geltendorf.