Die gesundheitlichen Folgen des Cannabis-Konsums sind gravierend, gerade für Jugendliche. „Ein Modellversuch, der allein das Ziel hat, das Kiffen zu erleichtern, würde diese Gefahren verharmlosen. Er würde allen Bemühungen, möglichst viele Menschen vom Drogen-Konsum abzuhalten, zunichte machen“, so Seidenath. Der Münchner Gesundheitsreferent, der den Grünen angehört, solle sich Gedanken darüber machen, wie er eine Drogenkarriere von Kindern und Jugendlichen verhindern kann – und nicht den Strömungen aus seiner Partei nachgeben. „Allein der Antrag auf einen Modellversuch sendet an junge Leute schon das Signal aus: ‚alles nicht so schlimm‘. Dies ist falsch: Cannabis ist eine hoch psychoaktive Substanz und setzt die Hemmschwelle für härtere Drogen herab“, warnte der Abgeordnete. Eine Legalisierung würde nur neue Konsumenten erzeugen. Insbesondere ein früher Einstieg in den Cannabiskonsum zieht unter Umständen dauerhafte Folgeschäden nach sich. Hierzu zählen neben der Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung auch langfristige physische, psychische und kognitive Beeinträchtigungen.
Modellversuch abgelehnt
Gesundheitsreferent Joachim Lorenz (Grüne) hielt einen Modellversuch für denkbar, wenn auch rechtlich für schwierig. In mehreren Städten lägen entsprechende Anträge für „Kifferstuben“ vor, darunter Köln, Dortmund, Regensburg und Würzburg. Die schwarz-rote Koalition im Münchner Stadtrat hat unterdessen eine entsprechende Initiative von Grünen und Piraten abgelehnt – mit Verweis darauf, dass die rechtliche Lage nichts anderes zulasse.