Mit Hilfe von Telefondaten konnte die Polizei einen geplanten Anschlag verhindern. Bild: Fotolia, wellphoto.
Terrorbekämpfung

Bombenanschlag auf Radrennen vereitelt

Einen Tag vor dem großen Radrennen rund um Frankfurt nahm die Polizei im hessischen Oberursel ein Ehepaar fest, in dessen Keller eine funktionsfähige Rohrbombe, Waffenteile und Munition gefunden wurden. Offenbar hatten der Mann, ein 35-jähriger Deutschtürke, und seine 34-jährige Frau einen islamistisch motivierten Terroranschlag auf das Radrennen verüben wollen.

Einen Tag vor dem großen Radrennen rund um Frankfurt nahm die Polizei im hessischen Oberursel ein Ehepaar fest, in dessen Keller eine funktionsfähige Rohrbombe, Waffenteile und Munition gefunden wurden. Offenbar hatten der Mann, ein 35-jähriger Deutschtürke, und seine 34-jährige Frau einen islamistisch motivierten Terroranschlag auf das Radrennen verüben wollen, teilte die hessische Polizei mit.

Der Verdächtige sei in den vergangenen Tagen auf Parkplätzen und im Wald entlang der Radrennstrecke von Oberursel auf den Feldberg beobachtet worden. Deshalb habe sich die Polizei zum Zugriff entschlossen, sagte der Leiter der Frankfurter Staatsanwaltschaft, Albrecht Schreiber. Das Radrennen war nach Bekanntwerden der Bedrohung vorsichtshalber abgesagt worden.

Salafistischer Hintergrund und Kontakte zur Sauerland-Gruppe

Die Polizei teilte mit, der Beschuldigte unterhalte Verbindungen zur Extremisten-Szene im Rhein-Main-Gebiet, das Paar habe einen salafistischen Hintergrund. Außerdem bestünden Kontakte zur Sauerland-Gruppe, so die Polizei. Vier Mitglieder dieser Gruppe waren 2012 wegen der Planung von Terroranschlägen verurteilt worden.

Bei den Ermittlungen bedienten sich die Behörden auch gespeicherter Telefondaten. Das Paar hatte Ende März in einem Frankfurter Baumarkt unter falschen Personalien eine größere Menge Wasserstoffperoxid gekauft. Eine Mitarbeiterin des Baumarkts hatte die Polizei informiert, weil der Kauf dieser Chemikalie ab einer bestimmten Menge meldepflichtig ist.

Im Rhein-Main-Gebiet gibt es eine sehr aktive salafistische Szene. Am Frankfurter Flughafen ereignete sich 2011 der bislang einzige tödliche islamistische Terroranschlag in Deutschland. Dabei ermordete ein 22-jähriger Islamist mit Wurzeln im Kosovo zwei US-Soldaten und verwundete zwei weitere.