Wollen eine "Familienkoalition" bilden: Ministerpräsident Markus Söder (l.) und FW-Chef Hubert Aiwanger. (Foto: Imago/Sven Simon)
CSU und FW

Familienkoalition mit Angeboten statt Verboten

CSU und Freie Wähler haben eine positive Zwischenbilanz ihrer Koalitionsgespräche gezogen. Ministerpräsident Markus Söder erklärte, beide Parteien kämen gut mit ihrer Arbeit voran. Auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger zeigte sich optimistisch.

Wir sind keine Koalition, die mit Verboten operiert, sondern mit Angeboten.

Markus Söder

Ein klares Signal für Familien

„Wir setzen auf ein starkes Bayern auf, man kann aber mit vielen guten Ideen Bayern noch weiterentwickeln“, erklärte Söder. Laut dem Ministerpräsidenten wurden bereits klare Stabilitätskriterien vereinbart, etwa, dass es auch in Zukunft einen ausgeglichenen Haushalt geben werde und es bei der Schuldentilgung bleiben solle. Damit sei „der Rahmen definiert“, wie sich Bayern als Land auch künftig finanziell aufstellen wolle. Aiwanger fügte hinzu: „Wir sind beide verantwortungsbewusst genug, den Haushalt nicht zu überstrapazieren und Reserven zu lassen, damit der Staat handlungsfähig bleibt.“

Wir setzen weiter auf Modernität und Technik, aber gleichzeitig ist es wichtig, bodenständig zu bleiben.

Markus Söder

Ein Konzept für Stadt und Land

Für die Politik insgesamt müsse ein themenübergreifender Plan gelten, so Söder: „Wichtig ist ein Konzept für ganz Bayern, dass den jeweiligen Lebensentwürfen gerecht wird, auch den jeweiligen regionalen Gegebenheiten, Stadt und Land.“ Wichtig sei ihm auch der gemeinschaftlich getragene freiheitliche Ansatz: „Wir sind keine Koalition, die mit Verboten operiert, sondern mit Angeboten, mit Hilfestellungen und die auch keine Vorschriften macht, wie man zu leben hat.“

Der Ministerpräsident nannte neben der Familienpolitik weitere große Themen: Verkehr und Wohnen, die Innere Sicherheit. Aiwanger fügte noch „Energie im weitesten Sinne“ hinzu. Der „gemeinsame bürgerliche Geist“ der beiden Parteien sei spürbar, dies erleichtere die Verhandlungen, sagte Söder. „Wir wollen, dass Bayern weiter modern bleibt, dass Bayern wirtschaftlich stark bleibt, dass dabei aber die nachhaltige Entwicklung ganz entscheidend ist.“ Mit Blick auf die Herausforderung der Globalisierung sagte Söder: „Wir setzen weiter auf Modernität und Technik, aber gleichzeitig ist es wichtig, bodenständig zu bleiben.“

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In der Kombination können wir besser sein als einer allein.

Hubert Aiwanger

Der Gegenpol zum Bund

Aus den Verhandlungen ist bisher kaum etwas an die Öffentlichkeit gedrungen, was Söder als „sehr positiv“ bezeichnete. Dies wird auch als klarer Gegenpol zu den von vielen Gerüchten und Misstrauen begleiteten Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene gesehen. „Es hat auch keine zig Untergruppen gegeben mit täglich drei Berichterstattern mit zum Teil widersprechenden Ergebnissen wie in Berlin“, grenzte sich Söder von den Jamaika-Verhandlungen ab.