Junge Köche werden in Oberbayern händeringend gesucht: Heruntergerechnet stehen 2015 neun Ausbildungsplätzen gerade einmal zwei Bewerber gegenüber. Bild: Imago/ JOKER/Martina Hengesbach
Mittelstand

Bestes Geschäftsklima in Bayern

Die Zufriedenheit der Unternehmer in Bayern ist so gut wie in keinem anderen Bundesland. Dem Fachkräftemangel hoffen sie mit der Beschäftigung von Flüchtlingen entgegen zu wirken. Bundesweit können 62 Prozent der Unternehmen aber bereits ihre unbesetzten Stellen mangels geeigneter Bewerber nicht besetzen.

Gute Stimmung bei den bayerischen Mittelständlern: 94 Prozent der Unternehmen seien mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden. Das hat eine Studie der Beratungsfirma Ernst & Young ergeben, an der bayernweit 551 Firmen teilgenommen haben. In Bayern sind die Unternehmer so zufrieden, wie in keinem anderen Bundesland – zudem blicken sie optimistisch in die Zukunft: Gut ein Drittel der Unternehmer erhofften sich für die kommenden Monate bessere Geschäfte. Ebenfalls ein gutes Drittel der Firmen will angesichts der guten Lage in den kommenden Monaten zusätzliche Jobs schaffen, lediglich acht Prozent rechneten mit einem Stellenabbau.

Problem Fachkräftemangel

Doch Sorgen macht der Fachkräftemangel: zwei von drei Mittelständlern in Bayern haben Probleme, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Bei jedem zweiten Unternehmen führt dies laut Befragung bereits zu Umsatzeinbußen. In den kommenden sechs Monaten will knapp ein Drittel (32 Prozent) der Unternehmen in Deutschland Personal aufbauen. Bundesweit können 62 Prozent der Unternehmen aber bereits ihre unbesetzten Stellen mangels geeigneter Bewerber nicht besetzen. Den Schätzungen zufolge sind derzeit im Mittelstand in Deutschland 360.000 Stellen nicht besetzt. Innerhalb der Bundesrepublik schätzen die Berater den Schaden aktuell auf etwa 46 Milliarden Euro im Jahr.

Hoffnungen in Flüchtlinge

Hoffnungen setzen die Firmen in die Flüchtlinge: Mehr als die Hälfte der Firmen (58 Prozent) in Bayern geht davon aus, dass sie den Fachkräftemangel mildern könnten. Dabei ist die Bereitschaft hoch, Flüchtlinge bei sich arbeiten zu lassen. 83 Prozent der Befragten würden Flüchtlinge gerne beschäftigen. Allerdings sehen die Mittelständler dafür auch hohe Hürden – darunter vor allem mangelnde Deutschkenntnisse, aber auch eine unklare Gesetzeslage während laufender Asylverfahren und eine fehlende Planungssicherheit, vor allem infolge der Gefahr einer möglichen Abschiebung.