Nahe der Lände Roth, direkt am Rhein-Main-Donau-Kanal, baut der fränkische Traditionskonzern Leoni-Draht AG die modernste Kabelfabrik Europas. „Ein wichtiger Tag für die Leoni AG, für die Stadt Roth und auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, erklärte Bruno Fankhauser, Vorstandsmitglied der Leoni AG. „Mit dem Projekt bekennt sich Leoni klar zum deutschen Standort – und zur Sicherung sowie Schaffung moderner Arbeitsplätze. In Zukunft wird das Werk sowohl das Kerngeschäft im Kabelbereich stärken als auch den Grundstein für den Einsatz digitaler Technologien und den strategischen Ausbau des Solutions-Geschäfts von Leoni legen“, erklärte Fankhauser.
Mit dem Projekt bekennt sich Leoni klar zum deutschen Standort – und zur Sicherung sowie Schaffung moderner Arbeitsplätze.
Bruno Fankhauser, Leoni AG
Beim Spatenstich betonte der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer (CSU): „Als Bürgermeister freut es mich natürlich umso mehr, dass die wichtigste wirtschaftspolitische Entscheidung, die während meiner ersten Amtszeit im Rother Stadtrat gefällt wurde, nun endlich Früchte trägt.“ Die Baumaßnahme hat gewaltige Ausmaße: 57.000 Quadratmeter wird die neue „Fabrik der Zukunft“ umfassen, die Leoni AG investiert 90 Millionen Euro am Standort Roth. Neben der Kabelproduktion soll hier ein Labor- und Entwicklungszentrum für innovative Produkte entstehen, das bedeutet für Leoni „Tätigkeiten mit hoher Wertschöpfung“. Außerdem will der Konzern Arbeits- und Logistikabläufe optimieren. Mitte 2020 soll die neue Fabrik in Roth in Betrieb gehen, das Forschungszentrum sogar schon 2018.
Rahmen für Innovationen
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- Spatenstich für die „Fabrik der Zukunft“ von Leoni-Draht AG in Roth mit Bürgermeister Ralph Edelhäußer (2.v.l.). (Foto: Büro Edelhäußer)
Die Leoni-AG verspricht sich von der neuen Fabrik moderne hocheffiziente Prozesse, um eine hohe Flächenproduktivität zu erzielen, aber auch moderne ergonomische Arbeitsplätze. Die Fabrik soll idealen Rahmen für Innovationen bieten, außerdem sehr energieeffizient arbeiten. Wegen der großen Platzreserven – von 134.000 Quadratmeter Grundstück wird weniger als die Hälfte bebaut – bleibt auch in der Zukunft Raum für Veränderungen. Das vorgesehene Leistungsspektrum der „Fabrik der Zukunft“ hört sich ebenfalls sehr ambitioniert an: Kompetenzzentrum und Dienstleistungsstandort für die Division Wire & Cable Solutions, Labor- und Entwicklungszentrum, Prozess-, Material- und Verfahrensentwicklung, Entwicklung von neuen Spezialkabeln, Fertigung technisch komplexer Produkte und Systeme, Herstellung von PVC-Compounds (Isolationswerkstoffen) sowie ein Aus- und Weiterbildungszentrum.
400.000 Kilometer Kabel pro Jahr
Schon bisher wurden in Roth Kabelbäume und PVC-Granulat hergestellt, großteils für die Automobilindustrie: 400.000 Kilometer Kabel pro Jahr liefen hier vom Band. Vor allem handelt es sich dabei um Datenübertragungskabel für Multimediaanwendungen in Autos, Hochtemperatur- und Motorsteuerungsleitungen, mehradrige Fahrzeug- und Sensorkabel, neuerdings auch Hochspannungsleitungen für alternative Antriebe, aber auch Kabel für Haushaltsgeräte, Flachbandkabel und Glasfaserkabel für Telekom und Infrastruktur. Daneben produziert Leoni 32.000 Tonnen PVC-Granulat im Jahr, und das in 50 verschiedenen Mischungen.
