Der Allgäu-Airport im schwäbischen Memmingen. Bild: fkn
Flughafen Memmingen

Der Allgäu-Airport kämpft ums Überleben

Sinkende Passagierzahlen, steigende Finanzprobleme: Der schwäbische Flughafen steht am Scheideweg. Jetzt wollen die Anteilseigner die Weichen für die Zukunft stellen. Politik und Wirtschaft betonen, wie wichtig der Airport für die Region ist.

Wird es eng für den drittgrößten Flughafen Bayerns? Bei einem Treffen der Gesellschafter des Allgäu-Airports Memmingen – also Vertretern von Kommunen, Firmen und dem Freistaat – ging es Mitte Mai einmal mehr um die finanzielle Zukunft des Flughafens. Das größte Problem des Airports: Die sinkenden Fluggastzahlen. 2014 sanken sie von 840.000 auf knapp 750.000 gefallen. Um schwarze Zahlen zu schreiben, braucht der Airport aber etwa eine Million Fluggäste.

Jetzt soll der Flughafen zunächst einmal eine Finanzspritze erhalten: Den ersten Schritt sollen die am Airport beteiligten Firmen machen. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, sollen die Anteilseigner über eine Aufstockung der Gesellschafteranteile um vier bis sechs Millionen Euro diskutiert haben. Der langjährige Landrat des Landkreises Oberallgäu, Gebhard Kaiser (CSU), sieht darin einen wichtigen Schritt hin zu einer besseren Zukunft des Airports. „Das Ja der Unternehmer hätte Signalwirkung für alle anderen“, findet Kaiser. Als weitere Sofortmaßnahme strebt er die Verlängerung eines 1,3-Millionen-Kredites an, den zwei heimische Banken vorläufig bis zur Jahresmitte gewährt haben.

Ein anderes Faustpfand der Flughafens sind die großen ungenutzten Flächen rund um den Airport. Hier wäre durch einen Verkauf wohl noch Geld zu holen. Von den etwa 200 Hektar Airport-Terrain würde ein Viertel nicht für den Flugbetrieb gebraucht. „Daraus hat man bisher aber kaum Kapital geschlagen.“

Hohe Schulden belasten den Airport – und der Ausbau steht erst noch bevor

Größere finanzielle Mittel sind für den Allgäu-Airport bitter nötig: Den Flughafen drücken derzeit Verbindlichkeiten in Höhe von knapp 15 Millionen Euro. Zudem steht der Ausbau der Flug-Infrastruktur an, allem voran die Verbreiterung der Start-und-Lande-Bahn. Kalkulierte Kosten: 15,5 Millionen Euro. Jetzt setzen sich die Anteilseigner also zusammen, um die Zukunft für den Flughafen zu diskutieren – immerhin sind auch mehrere hundert Arbeitsplätze betroffen, außerdem macht der Airport den Standort rund um Memmingen attraktiver für Unternehmen.