AKE-Chef Martin Ehrenhuber (l.) mit Staatssekretär Franz Josef Pschierer bei der Landesversammlung des Arbeitskreises Energiewende in München. (Bild: AKE)
AK Energiewende

Ohne Mobilitätswende keine Energiewende

Bei der Landesversammlung des CSU-Arbeitskreises stand die Zukunft der Elektromobilität im Zentrum der Diskussionen. Ohne echte Fortschritte in diesem Bereich könne die Energiewende nicht gelingen, betonte AKE-Chef Martin Ehrenhuber. Sein Arbeitskreis möchte daher demnächst ein Konzept vorlegen - mit dem Ziel, 2050 eine komplett emissionsfreie Mobilität zu ermöglichen.

„Elektromobilität muss ihren Beitrag leisten, um die von der Bundesregierung beschlossenen Klimaziele zu erreichen. Der Umstieg auf eine emissionsfreie Mobilität muss bis 2050 erfolgen“, forderte der Landesvorsitzende des Arbeitskreises Energiewende (AKE), Martin Ehrenhuber, in seiner Rede bei der Landesversammlung in München. Ehrenhuber betonte dabei vor allem die Vorteile der Elektromobilität im Pkw-Bereich: „Diese Verkehrsmittel stoßen keine schädlichen Abgase aus, sind verschleißärmer, erzeugen weniger Lärm und können in das Stromsystem integriert werden.“ Im Lastverkehr dagegen sieht er die Brennstoffzelle im Vorteil. „Für Deutschland mit seiner herausragenden Automobilindustrie und innovativen Ingenieurskunst besteht zudem die große Chance, Leitmarkt und Leitanbieter zu werden“, stellte Ehrenhuber klar. Daher werde der AKE in den kommenden Wochen ein Mobilitätskonzept erarbeiten und der CSU vorlegen.

„Die Bedeutung des AKE ist gestiegen“

In seinem Rechenschaftsbericht bedankte sich Ehrenhuber bei den Mitgliedern des AKE für deren Engagement.

Der Umstieg auf eine emissionsfreie Mobilität muss bis 2050 erfolgen.

Martin Ehrenhuber

Die Bedeutung des Arbeitskreises, so der Landesvorsitzende, sei im vorpolitischen Raum und innerhalb der CSU gestiegen. Tatsächlich existiert der AKE zwar erst wenige Jahre, hat sich jedoch innerhalb der CSU zu einem wichtigen Impulsgeber entwickelt. Das zeigt sich auch an den Bemühungen des Arbeitskreises, auf Gesetzgebungsverfahren einzuwirken. Die Forderungen des AKE etwa, dass kleine Biogasanlagen und Bürgerwindprojekte bei den künftig verpflichtenden Ausschreibungen einen garantierten Zuschlag erhalten und Mieter wie Eigenerzeuger von Strom ähnlich behandelt werden, seien im sogenannten „EEG 2017“ berücksichtigt worden, sagte Ehrenhuber.

Zudem befürwortet Ehrenhuber, dass Bayern von der Länderöffnungsklausel im EEG 2017 für eine eigene Flächenkulisse für Photovoltaik-Freiflächenanlagen Gebrauch machen wird. „Die Potenziale für PV-Freiflächenanlagen müssen in Bayern genutzt werden“, so der Landesvorsitzende. Daneben unterstütze der AKE die HGÜ-Stromtrassen von Nord nach Süd. Ehrenhuber sieht dadurch einen wichtigen Beitrag für die Versorgungssicherheit Bayerns und ein Vermeiden von Strompreiszonen innerhalb Deutschlands.

Pschierer dankt dem AKE für die wertvolle Zusammenarbeit

Als Gastredner war der Staatssekretär im Energieministerium, Franz Josef Pschierer, zur AKE-Landesversammlung gekommen. Der CSU-Politiker unterstrich bei seinen Ausführungen die Wichtigkeit der Elektromobilität im Zuge der Dekarbonisierung. Außerdem bedankte sich der Staatssekretär für die wichtige Zuarbeit des Arbeitskreises und die wertvollen Vorschläge und Ideen, welche der AKE in der Vergangenheit ausgearbeitet hat.

Klaus Bogenberger, Professor für Verkehrstechnik an der Universität der Bundeswehr in München, forderte eine neue urbane Verkehrskultur. Mithilfe der Stauanalyse könne man zukunftsorientiert Verkehrsnetze von Großstädten planen. Neben vielen kleinen Verbesserungen, die Voraussetzung für städtisches Wachstum seien, mahnte der Professor auch große wirkungsvolle Maßnahmen an, wie beispielsweise Netzergänzungen, Mobility Sharing, intelligente Verkehrssteuerung, Autonomes Fahren oder die konsequente Umsetzung der Möglichkeiten, die das Elektromobilitätsgesetz ermöglichen.

Die oftmals vorherrschende Verbotskultur sollte durch eine Innovationskultur abgelöst werden.

Andreas Klugescheid, BMW

Andreas Klugescheid, der Leiter Steuerung Politik und Außenbeziehungen, Kommunikation Nachhaltigkeit der BMW AG, erklärte, dass die Energiewende im Allgemeinen ein großes Thema bei BMW sei. Im Produktionsbereich finden demnach laufende Fortschritte hinsichtlich Energieeffizienz und Co2-Reduzierung statt. Mithilfe der Digitalisierung sah der Referent Carsharing und intelligente Dienste als wichtige Bausteine für die Mobilität der Zukunft. Unter dem Motto „Evolution und Revolution“ erläuterte Klugescheid ferner das Konzept des Autobauers. Neben den herkömmlichen Verbrennungsmotoren, deren Leistung und Umweltverträglichkeit fortlaufend verbessert werden, setze BMW auf Elektromobilität und Antriebe auf Wasserstoffbasis: „Die Elektromobilität ist entscheidend für unser Unternehmen.“ Für das Gelingen der Verkehrswende sei die Optimierung von Kosten, die Erhöhung der Reichweite und der Ausbau der Infrastruktur notwendig, so Klugescheid. „Die oftmals vorherrschende Verbotskultur sollte durch eine Innovationskultur abgelöst werden.“ Plug-In-Hybride bezeichnete der Referent der BMW AG als einen wichtigen Baustein hin zur vollständigen Elektromobilität. Bei Fahrten mit diesen Autos kann bei kurzen Strecken der batteriebetriebene Antrieb verwendet werden und für die längeren Strecken der herkömmliche Verbrennungsmotor. Klugescheid wies auch darauf hin, bei den staatlichen Fördersystemen von Norwegen oder Kaliforniern zu lernen.

(PM)