Rund 500 Delegierte des Deutschen Schaustellerbundes treffen sich an diesem Wochenende zum Schaustellerjahrestreffen in Augsburg. Erwartet werden auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) und Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU). Im Fokus der Debatte: Das Volksfest befindet sich in der Krise.
Problem Mindestlohn
Nach Angabe des Verbandes Deutscher Schausteller sind in Deutschland 4950 Schaustellerbetriebe mit knapp 22.800 Mitarbeitern aktiv. Ihr Jahresumsatz beträgt etwa 3,7 Milliarden Euro. Doch die Branche kränkelt. Viele Unternehmer kämpfen ums Überleben. Nicht nur hohe Transportkosten, auch bürokratische Hürden machen das Geschäft mit Karussells und Imbissbuden weniger lukrativ. Vor allem die Einführung des Mindestlohnes beurteilen die Schausteller kritisch. Die Lage ist für die Branche alarmierend: Laut einer Studie, die der Spitzenverband 2012 in Auftrag gegeben hat, ist die Zahl der Volksfeste bundesweit um fast ein Viertel auf 9900 zurückgegangen. Dabei trifft es in erster Linie die kleineren Stadtteilfeste, während die zentralen Jahrmärkte überleben.
Konzeptsuche in Augsburg und Regensburg
Um die Branche zusammenzubringen, lädt der Schwäbische Schaustellerverband Augsburg anlässlich des Delegiertentages zur Fachmesse Interschau mit über 80 Ausstellern ein. Parallel zum Jahrestreffen und der Schaustellermesse treffen sich Marktkaufleute und Schausteller auf der Landesdelegiertenkonferenz in Regensburg. Dort geht es um das Thema Sicherheit auf Volksfesten und wie sie gewährleistet werden kann.
Verkaufsschlager Christkindlmärkte
Hoffnung macht das Weihnachtsbusiness auf Christkindlmärkten, die an Popularität gewonnen haben. Bundesweit besuchen inzwischen rund 85 Millionen Menschen die 2500 Weihnachtsmärkte – 2001 waren es „nur“ 50 Millionen Besucher. Das ergab eine Studie des Instituts für Freizeit- und Tourismusberatung.