Ministerpräsident Seehofer überreicht Bernhard Schlereth das Verdienstkreuz. (Bild: Bayerische Staatskanzlei)
Veitshöchheim

Bayerns Boomregion für Fastnachtskultur

Närrischer Frohsinn, spektakuläre Showeinlagen, hintersinnige Büttenreden – mit Professionalität und großem Ernst bereiten sich die Karnevalisten das ganze Jahr über auf die "närrische" Zeit vor. Für jahrzehntelanges leidenschaftliches Engagement für fränkische Tradition hat der Präsident des Fastnachts-Verbandes Franken e. V. Bernhard Schlereth das Verdienstkreuz bekommen.

Fränkische Narren sind spitze in Bayern. Franken ist Bayerns Boomregion für Faschings- und Fastnachtskultur!

Horst Seehofer, bayerischer Ministerpräsident

Ministerpräsident Horst Seehofer würdigte beim Staatsempfang zum 30-jährigen Bestehen der Faschingssendung „Fastnacht in Franken“ den fränkischen Regierungsbezirk als „Boomregion für Fastnachtskultur“. Schließlich sorgen die Narren bereits seit drei Jahrzehnten in Veitshöchheim im Landkreis Würzburg durch die Kultsendung für beste Unterhaltung, Brauchtumspflege und karnevalistische Lacheinlagen. Frohsinn erfordere laut Seehofer Disziplin und Übung, akribische Vorbereitung, perfektes Timing und gelegentlich auch Improvisationstalent.

Mit Auszeichnung

In Anerkennung seiner Verdienste händigte der Ministerpräsident dem Präsidenten des Fastnachts-Verbandes Franken e.V., Bernhard Schlereth, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus.

Ich sage Dank und Respekt für jahrzehntelanges leidenschaftliches Engagement für fränkische Tradition und bayerisches Brauchtum.

Horst Seehofer, bayerischer Ministerpräsident

Mit dieser hohen Auszeichnung ehrt die Bundesrepublik Deutschland Bürgerinnen und Bürger, die Großartiges für das Gemeinwohl leisten. Schlereth führt das Präsidium des Fastnacht-Verbands seit 2003. Die „Fastnacht in Franken“ begleitet er aber schon seit deren Anfangsjahren. Als Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Veitshöchheim war er mit dafür verantwortlich, dass die Sendung nach ihrem Start in Oberfranken in den Vorort von Würzburg kam. Schlereth ist zugleich Vizepräsident des Bundes Deutscher Karneval und Stiftungsvorstand des Deutschen Fastnachtmuseums im unterfränkischen Kitzingen.

Zum Staatsempfang in Veitshöchheim waren 600 vorwiegend ehrenamtlich Engagierte in der Brauchtumspflege, Karneval, Fastnacht sowie in der Jugendarbeit tätige Verbandsvertreter eingeladen.

Fliege statt Kostüm

Seehofer kündigte an, zur Sendung am Freitag wieder – wie jedes Jahr – unverkleidet, nur im dunklen Anzug, zu kommen. „Allenfalls die Fliege“ könne ausgefallen sein. Verkleidet komme er erst, wenn er aus dem Amt scheide. Als er das erste Mal als Ministerpräsident zur „Fastnacht in Franken“ ins unterfränkische Veitshöchheim gefahren sei, habe er Angst gehabt, gestand der CSU-Politiker auf dem Staatsempfang. Er habe Sorgen gehabt, was die Franken wohl mit einem Oberbayern wie ihm anstellen würden. „So muss es Heinrich IV. ergangen sein, als er seinen Bußgang nach Canossa angetreten hat.“

Die Angst sei aber unbegründet gewesen, stellte Seehofer jetzt fest. Zu den bei der Sendung üblichen Spötteleien auf Kosten von Politikern bemerkte er: „An dem Abend geben wir es zwar nicht zu – aber ein Kern Wahrheit ist immer dabei.“ Die Prunksitzung des Fränkischen Fastnacht-Verbandes wird live im BR-Fernsehen übertragen und gilt als Quotenschlager. Zahlreiche Politiker gehören jedes Jahr zu den Gästen im Saal. Traditionell kommt beinahe das gesamte Kabinett aus München nach Unterfranken.