In Bayern könnte die Jahresdurchschnittstemperatur um bis zu 4,5 Grad steigen. (Bild: Imago/Jochen Tack)
Klimakonferenz

Dramatischer Temperaturanstieg in Bayern?

Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf schlägt Alarm: Neuen Prognosen zufolge könnte die Jahresdurchschnittstemperatur in Bayern um bis zu 4,5 Grad steigen - das wäre ein Vielfaches der Steigerungen aus der Vergangenheit. Grund genug für Scharf, sich beim Pariser Weltklimagipfel persönlich für verbindliche Klimaziele einzusetzen. Die Unterstützung ihrer Umweltministerkollegen ist ihr dabei sicher.

Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) befürchtet einen dramatischen Temperaturanstieg in Bayern. Nach den aktuellen Prognosen könnte die Jahresdurchschnittstemperatur im Freistaat in diesem Jahrhundert um bis zu 4,5 Grad Celsius steigen – das wäre ein Vielfaches der im vergangenen Jahrhundert gemessenen Erwärmung. In einer Regierungserklärung zur Klimapolitik will die Ministerin am Mittwoch den Bayerischen Landtag informieren.

Bayern setzt auf ambitionierte Klimaziele

Seit 1931 ist die Jahresdurchschnittstemperatur in Bayern nach den Daten des Landesamts für Umwelt um 1,1 Grad gestiegen. Dieser Trend könnte sich nach den jüngsten Prognosen offenbar stark beschleunigen – sofern die Staaten und Regierungen nicht gegensteuern. Bayern setze beim Kampf gegen die Erderwärmung auf ambitionierte Klimaziele, erklärte das Umweltministerium im Vorfeld der Regierungserklärung.

Klimaforschung im Freistaat soll internationalisiert werden

Bis 2050 soll der Ausstoß von Treibhausgasen pro Kopf und Jahr im Freistaat auf unter zwei Tonnen gesenkt werden. Derzeit liegt der CO2-Ausstoß pro Kopf laut Landesamt für Umwelt bei über sechs Tonnen im Jahr. Scharf will unter anderem die Klimaforschung in Bayern ausbauen und internationalisieren.

Scharf nimmt persönlich an Pariser Klimakonferenz teil

Bayern hat derzeit den Vorsitz der Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern. Scharf wird daher kommende Woche auch zur Weltklimakonferenz nach Paris fahren – als Vertreterin Bayerns und ihrer Umweltministerkollegen aus den anderen Bundesländern. Die Umweltminister der 16 Länder hatten bei ihrer jüngsten Konferenz in Augsburg den Bund mit einem Positionspapier aufgefordert, in Paris für verbindliche Klimaziele zu kämpfen.

dos/dpa