Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) befürchtet einen dramatischen Temperaturanstieg in Bayern. Nach den aktuellen Prognosen könnte die Jahresdurchschnittstemperatur im Freistaat in diesem Jahrhundert um bis zu 4,5 Grad Celsius steigen – das wäre ein Vielfaches der im vergangenen Jahrhundert gemessenen Erwärmung. In einer Regierungserklärung zur Klimapolitik will die Ministerin am Mittwoch den Bayerischen Landtag informieren.
Bayern setzt auf ambitionierte Klimaziele
Seit 1931 ist die Jahresdurchschnittstemperatur in Bayern nach den Daten des Landesamts für Umwelt um 1,1 Grad gestiegen. Dieser Trend könnte sich nach den jüngsten Prognosen offenbar stark beschleunigen – sofern die Staaten und Regierungen nicht gegensteuern. Bayern setze beim Kampf gegen die Erderwärmung auf ambitionierte Klimaziele, erklärte das Umweltministerium im Vorfeld der Regierungserklärung.
Klimaforschung im Freistaat soll internationalisiert werden
Bis 2050 soll der Ausstoß von Treibhausgasen pro Kopf und Jahr im Freistaat auf unter zwei Tonnen gesenkt werden. Derzeit liegt der CO2-Ausstoß pro Kopf laut Landesamt für Umwelt bei über sechs Tonnen im Jahr. Scharf will unter anderem die Klimaforschung in Bayern ausbauen und internationalisieren.
Scharf nimmt persönlich an Pariser Klimakonferenz teil
Bayern hat derzeit den Vorsitz der Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern. Scharf wird daher kommende Woche auch zur Weltklimakonferenz nach Paris fahren – als Vertreterin Bayerns und ihrer Umweltministerkollegen aus den anderen Bundesländern. Die Umweltminister der 16 Länder hatten bei ihrer jüngsten Konferenz in Augsburg den Bund mit einem Positionspapier aufgefordert, in Paris für verbindliche Klimaziele zu kämpfen.
dos/dpa