Ort des Triumphes für Schaffelhuber: Der Olympiapark im russischen Sotschi. Bild: Fotolia/ID1974
Laureus Award

Triumph knapp verpasst

Nur knapp hat die Regensburgerin Anna Schaffelhuber den „Sport-Oscar“ verpasst. Die seit der Geburt querschnittgelähmte Monoskibobfahrerin des TSV Bayerbach holte zwar bei den Paralympics im russischen Sotschi 2014 fünf Mal Gold und gewann auch den Gesamtweltcup sowie vier Einzelweltcups.

Aber das reichte überraschend dennoch nicht, um in Shanghai den „Laureus Sports Awards“ in der Kategorie Behindertensportler zu bekommen.

Eine Amerikanerin gewinnt

Die 22-jährige Schaffelhuber hatte das Nachsehen gegen die US-Amerikanerin Tatyana McFadden, die 2014 im Rollstuhl die Marathons von Boston, Chicago, London und New York gewann. Zudem hatte die 25-jährige Amerikanerin, die mit einer Fehlbildung des Rückenmarks in Russland geboren wurde und in einem St. Petersburger Waisenhaus aufwuchs, in Sotschi eine Silbermedaille im Langlauf-Sprint über einen Kilometer geholt. Die Trophäe für McFadden nahm in Shanghai ihre leibliche Mutter entgegen, die ihre Tochter in Sotschi das erste Mal getroffen hatte. 1994 war McFadden von einer Amerikanerin adoptiert und aus dem russischen Waisenhaus in die Vereinigten Staaten gebracht worden.

Zum dritten Mal

Schaffelhuber, die nach Shanghai gereist war, verpasste damit den dritten deutschen Triumph in dieser Kategorie nach Martin Braxenthaler (Ski alpin) 2007 und der heutigen Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Verena Bentele (Ski nordisch) 2011. Gewonnen hat dagegen die deutsche Weltmeister-Fußballnationalmannschaft als „Team des Jahres“ – als Nachfolger des FC Bayern München, der 2013 gewann. Schaffelhuber, wurde aber 2014 als deutsche Behindertensportlerin des Jahres ausgezeichnet. Die mehrfache Weltmeisterin gewann diesen Titel bereits zum dritten Mal nach 2011 und 2013.

Andreas von Delhaes-Guenther