Sebastian Straubel ist der CSU-Kandidat für die Landratswahl im Coburger Land. (Foto: CSU)
Kommunalwahlen

Straubel gewinnt in Coburg

Im oberfränkischen Landkreis Coburg ist zum ersten Mal seit 70 Jahren ein CSU-Politiker zum Landrat gewählt worden. Sebastian Straubel gewann in der Stichwahl mit 62,4 Prozent klar. Auch in Bodenwöhr und Arnstein siegte die CSU.

Freude bei der Coburger CSU: Sebastian Straubel (CSU) ist neuer Landrat im oberfränkischen Kreis Coburg. Der 35-Jährige setzte sich in der Stichwahl deutlich mit 62,45 Prozent der Stimmen gegen seinen Herausforderer Martin Stingl (37,55 Prozent) von der SPD durch. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges hatte in Coburg-Land immer ein SPD-Landrat regiert.

Stichwahl hat entschieden

Im ersten Wahlgang hatte keiner der sechs Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen bekommen. Deshalb traten nun die beiden Erstplatzierten in einem Stechen gegeneinander an. Straubel war im ersten Durchgang auf 43,48 Prozent der Stimmen gekommen, Stingl auf 23,26. Die Wahlbeteiligung lag bei 41,05 Prozent, während sie im ersten Wahlgang noch bei 45,9 Prozent gelegen hatte. Ausgeschieden waren damals der FW-Kandidat mit 19,8 Prozent, der Grüne mit 7,7 Prozent und die weiteren Kandidaten von AfD und ÖDP mit 5,8 Prozent. Gut 70.000 Menschen waren stimmberechtigt.

Auf ein neues Zeitalter für den Landkreis Coburg!

Gudrun Brendel-Fischer

Straubel sprach von einem „sensationellen Wahlergebnis“, mit dessen Höhe er nicht gerechnet habe. Denn sowohl Freie Wähler, als auch Grüne, FDP und ÖDP hatten Wahlempfehlungen für den SPD-Kandidaten Stingl ausgesprochen – getreu dem alten Motto „Hauptsache, alle gegen die CSU“. Das Votum sei ein großer Vertrauensbeweis für ihn, so Straubel weiter. Die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs wolle er nun als erstes Thema angehen. Außerdem werde er sich natürlich zuerst den 350 Mitarbeitern des Landratsamtes vorstellen. Der bisherige Lautertaler Bürgermeister und Bezirksrat war viele Jahre beim Coburger Lokalradio tätig und ist Vorstandsmitglied sowie Hallensprecher des Handballclubs HSC 2000 Coburg.

SPD-Hochburg gefallen

Die bei der Stichwahl-Party anwesende Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml sprach von einem „großen Erfolg“ für die Coburger CSU und für Straubel persönlich. Ministerpräsident Markus Söder twitterte: „Unser Sebastian Straubel ist neuer Landrat im Landkreis Coburg. Das ist ein großartiger Erfolg. Dies war immer eine Hochburg der SPD.“ Auch CSU-Generalsekretär Markus Blume sendete Glückwünsche: Straubel sei der erste CSU-Landrat in Coburg seit 1946. „Das gibt Rückenwind für die Kommunalwahlen 2020″, sagte Blume der Deutschen Presse-Agentur. Jürgen Heike, ehemaliger Staatssekretär und viele Jahre Coburger Landtagsabgeordneter, sprach von einem „historischen Tag“ für die CSU im Landkreis.

Glückwünsche kamen auch vom CSU-Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach, dem Lichtenfelser Landrat Christian Meißner und von den oberfränkischen Landtagsabgeordneten Alexander König und Holger Dremel. Die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer postete auf Facebook: „Auf ein neues Zeitalter für den Landkreis Coburg!“ Straubel folgt als Landrat auf Michael Busch (SPD). Busch war aus dem Amt ausgeschieden, nachdem er im Oktober in den Landtag gewählt worden war. Den Landkreis vertrat seither Buschs Stellvertreter Rainer Mattern (CSU).

CSU gewinnt in Bodenwöhr und Arnstein

Bei der Bürgermeisterwahl in Bodenwöhr im Kreis Schwandorf hat Georg Hoffmann von der CSU gewonnen. Neuer Rathauschef im unterfränkischen Arnstein wird Franz-Josef Sauer, ebenfalls von der CSU.

Mit 51,3 Prozent der Stimmen setzte sich in Bodenwöhr Georg Hoffmann am Sonntagabend in der Stichwahl gegen Hubert Süß von der Bürgerliste BLB durch – nur 58 Stimmen gaben in der 4300-Einwohner-Gemeinde den Ausschlag. Die Neuwahl war nötig, da der bisherige Bürgermeister Richard Stabl das Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnte. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,5 Prozent.

Endlich wieder ein CSU’ler mit dem Kürzel FJS!

Thorsten Schwab

Franz-Josef Sauer war bisher zweiter Bürgermeister von Arnstein (Kreis Main-Spessart) und leitet derzeit bereits kommissarisch die Geschäfte im Rathaus. Er setzte sich in der 8100-Einwohner-Gemeinde mit rund 84 Prozent klar gegen den SPD-Kandidaten Marc Schenk durch. Der 58-jährige verheiratete Elektromeister und Vater von zwei Söhnen ist leitender Angestellter bei Siemens. Er folgt damit auf Anna Stolz (FW), die im vergangenen Herbst in den Landtag gewählt wurde. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 55 Prozent. Der CSU-Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab freute sich auf Facebook: „Endlich wieder ein CSU’ler mit dem Kürzel #FJS!“