Junger Alkoholiker, von leeren Flaschen umgeben (Symbolbild: Fotolia/Runzelkorn)
Alkoholkonsum-Studie

„Komasaufen“ kommt aus der Mode

Das Rauschtrinken, auch „Komasaufen“ genannt, nimmt vor allem bei jungen Männern und Jugendlichen leicht ab. In dieser Entwicklung erkennt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), eine „insgesamt erfreuliche Entwicklung“. Allerdings ist der Alkohol immer noch Suchtmittel Nummer Eins in Deutschland.

Fast jeder achte Jugendliche in Deutschland betrinkt sich mindestens einmal im Monat. Es waren im vergangenen Jahr 12,9 Prozent – der mit Abstand niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre, wie aus einer in Berlin präsentierten Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hervorgeht.

Während der Anteil bei den Buben zwischen 12 und 17 Jahren deutlich auf 12,9 Prozent sank, stieg er bei den Mädchen im selben Alter leicht auf 11,2 Prozent an. Bei den jungen Erwachsenen von 18 bis 25 Jahren trinkt mehr als ein Drittel mindestens einmal pro Monat fünf oder mehr Gläser (35,4 Prozent), bei den jungen Männern allein sind es 44 Prozent. In der bis dahin jüngsten Erhebung 2012 waren es noch 52,9 Prozent der jungen Männer.

Gemeinsam mit dem Verband der Privaten Krankenversicherung und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), die repräsentative Studie „Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2014“ vorgestellt. „Jugendliche und junge Erwachsene trinken weniger Alkohol. Sie nehmen zunehmend Abstand vom gefährlichen Rauschtrinken“, kommentiert Mortler die Entwicklung. „Das ist insgesamt eine erfreuliche Entwicklung. Dennoch ist Alkohol nach wie vor das Suchtmittel Nummer eins bei jungen Menschen.“

Junge Frauen bereiten den Suchtexperten Probleme

Während der Alkoholkonsum bei jungen Männern merklich zurückgehe, nehme er bei anderen Personengruppen bedenklich zu.

Mortler: „Bei bestimmten Personengruppen, wie etwa jungen Frauen, müssen wir genau hinschauen. Übermäßiger Alkoholkonsum darf nicht bagatellisiert werden.“ Mortler begrüßte, dass es der Koalition gelungen sei, das Nationale Gesundheitsziel „Alkoholkonsum reduzieren“ im Präventionsgesetz zu verankern. „Der zu hohe Alkoholkonsum ist eines der gravierendsten vermeidbaren Gesundheitsrisiken in Deutschland“, begründete Mortler. Die Erfolge der BZgA-Kampagne „Alkohol? Kenn Dein Limit“ bestärke die Bundesregierung, weiter konsequent auf Prävention zu setzen.

Die Gesamtentwicklung beim Alkoholkonsum zeigt: Immer mehr Jüngere zwischen 12 bis 17 Jahren verzichten vollständig auf Alkohol. 33 Prozent in dieser Altersgruppe geben an, noch nie Alkohol getrunken zu haben. Im Jahr 2001 waren es lediglich 13 Prozent.