Erfolgsmodell: Das Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie (IZB) in Martinsried bei München. (Bild: Imago/argum)
Gründerzentren

Neue Startrampen für Start-ups

Bayern schafft weitere sieben zusätzliche Standorte für Digitale Gründerzentren außerhalb der Ballungsräume. „Flächendeckend exzellente Förderung für digitale Start-ups im Freistaat. Das gibt es nur in Bayern“, so Ministerpräsident Markus Söder.

Der Ministerrat hat die Standorte für sieben neue Digitale Gründerzentren (DGZ) beschlossen. Auf Grundlage der Beurteilung einer Fachjury haben Ansbach, Rottal-Inn/Freyung-Grafenau/Pfarrkirchen, Manching, Coburg, Parsberg, Günzburg und Lohr am Main mit ihren Konzepten besonders überzeugt. An diesen sieben Standorten in allen Regierungsbezirken finden Gründerinnen und Gründer künftig vielfältige Unterstützungsangebote.

Gründerpotential entwickeln

„Start-ups sind für die Digitalwirtschaft enorm wichtig. Sie rollen mit ihren Innovationen in rasanter Geschwindigkeit die Märkte auf und sind damit entscheidende Treiber bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Produkte“, betonte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. „Mit unserem besonderen Ansatz zur Förderung von jetzt 19 Digitalen Gründerzentren in allen Regierungsbezirken ist Bayern exzellent aufgestellt, um landesweit – nicht nur in den Ballungsräumen – sein Gründerpotential im Bereich Digitalisierung zu aktivieren. Das gibt es nur in Bayern.“

Start-ups rollen mit ihren Innovationen in rasanter Geschwindigkeit die Märkte auf und sind damit entscheidende Treiber bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Produkte.

Markus Söder

Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer ergänzte: „Das Konzept flächendeckender digitaler Gründerzentren funktioniert hervorragend. Im gesamten Freistaat erhält die Gründertätigkeit kräftigen Schwung.“ Die Digitalen Gründerzentren in den Regionen würden die Innovationsfähigkeit des Freistaates insgesamt erhöhen und gerade im ländlichen Raum Unternehmensgründungen fördern. Von den Netzwerkaktivitäten profitiere jeweils eine gesamte Region. „Wie bei den bisherigen Digitalen Gründerzentren ist uns auch an den neuen Standorten die Einbeziehung der Akteure im Einzugsgebiet besonders wichtig“, so Pschierer weiter. „Auf Grundlage der Beurteilung einer Fachjury haben wir uns heute für neue Standorte entschieden, deren Konzepte sich am besten in die bestehende Gründerlandschaft integrieren.“

Maßgeschneiderte Angebote

Die über ganz Bayern verteilten Digitalen Gründerzentren bieten digitalen Start-ups ein maßgeschneidertes, vielfältiges Angebot. Sie sind Kristallisationspunkte für alle Gründerinnen und Gründer, Unternehmen, Hochschulen und Universitäten im Bereich Digitalisierung in der jeweiligen Region. Neben der Infrastruktur wie den Büroflächen stehen bei dem Konzept vielfältige Ansätze der Netzwerkbildung im Vordergrund. Veranstaltungen, Workshops und gemeinsame Projekte bringen die verschiedenen Akteure zusammen. Auch die Zusammenarbeit neuer Unternehmen mit etablierten Firmen wird gefördert.

„BayStartUP“, die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und der Wirtschaft geförderte Institution für Gründung, Finanzierung und Wachstum in Bayern, bietet zudem seit 2018 an allen Standorten Digitaler Gründerzentren ein auf digitale Gründer zugeschnittenes Coaching an. Damit haben die Start-ups auch Zugang zum weitreichenden Finanzierungsnetzwerk von BayStartUP, einem der größten in Europa.

Bisher 12 Zentren an 22 Standorten

Die Staatsregierung fördert bisher zwölf Digitale Gründerzentren an 22 Standorten in Bayern mit insgesamt 80 Millionen Euro. Am 26. Juni hatte der Ministerrat bereits beschlossen, das erfolgreiche Konzept der Gründerzentren weiter auszubauen und in allen sieben Regierungsbezirken jeweils ein weiteres Digitales Gründerzentrum außerhalb der Ballungsräume einzurichten. Das Wirtschaftsministerium wird auch für nicht berücksichtigte Standorte durch Integration in erfolgreiche Bewerbungen beziehungsweise bestehende Netzwerkaktivitäten Lösungen erarbeiten.

Beispiel Günzburg

So erhält etwa der Landkreis Günzburg ein Digitales Gründerzentrum. Für den Landkreis ist die Entscheidung des Ministerrats eine Auszeichnung und Chance zugleich. „Wir sind wirtschaftlich stark und bieten Unternehmen eine sehr gute Infrastruktur“, sagte der Landtagsabgeordnete Alfred Sauter nach der Entscheidung. „Mit dem Digitalen Gründerzentrum werden die Unternehmen vor Ort einen Innovationsschub erhalten und unsere Region an Attraktivität für junge Gründer weiter gewinnen.“

Wir schaffen die Infrastruktur, um die bayerische Wirtschaft in die Zukunft zu führen.

Hans Reichhart

Dem Digitalen Gründerzentrum stellt der Freistaat Fördermittel in Höhe von bis zu 1,25 Millionen Euro zur Verfügung. Die Netzwerkaktivitäten des Gründerzentrums, welche die Wissenschaft mit Unternehmen und Gründern vor Ort verbindet, fördert das Wirtschaftsministerium. Dies ist zunächst auf sieben Jahre ausgelegt. „Die Botschaft in der heutigen Kabinettssitzung war klar“, lobte auch Finanzstaatssekretär Hans Reichhart. „Wir schaffen die Infrastruktur, um die bayerische Wirtschaft in die Zukunft zu führen. Mit der Förderung von Innovationen, neuen Ideen und Know-How-Vernetzung sichern wir den Wohlstand des Landkreises Günzburg langfristig.“

Im Regierungsbezirk Schwaben gliedert sich das Gründerzentrum Günzburg zukünftig in die Clusterstruktur der bereits bestehenden Zentren in Augsburg und Kempten ein. Die Entscheidung für den Landkreis fiel klar aus, bestätigte Pschierer nach der Kabinettssitzung. Ausschlaggebend für die positive Bewertung war, dass bereits eine klare inhaltliche Abgrenzung und Spezialisierung auf den Bereich „Big Data Marketing“ genannt wurde. In Verbindung mit dem zukünftigen Technologie Transfer Zentrum ist auch die Anbindung an die Wissenschaft gut umzusetzen. Zudem überzeugte der Landkreis als attraktiver Wirtschaftsstandort. „Mit unseren Mittelständlern und Hidden Champions ist viel Know-How in der Region, seit Jahren haben wir uns um eine hervorragende wirtschaftliche Infrastruktur bemüht“, berichtete Sauter.