CSU-Generalsekretär Markus Blume, MdL. (Foto: BK/Eleana Hegerich)
Markus Blume

„Wir halten es aus, wenn uns der Wind ins Gesicht bläst“

CSU-Generalsekretär Markus Blume sieht die CSU weiter als bürgernahe Volkspartei, die nicht dem Zeitgeist hinterherlaufe. Bayern sei erfolgreich, das könne man schon am Zuzug sehen – der jedoch die Gesellschaft verändere.

Die CSU ist aus Sicht von Generalsekretär Markus Blume nach wie vor eine volksnahe Partei. „Wir waren und sind die Partei der Leberkäs-Etage, wo alle auf Augenhöhe zusammenkommen und sich ernst nehmen“, sagte er der Zeitung Fränkischer Tag. Das zeige sich etwa bei der bürgerlichen Handschrift im Koalitionsvertrag auf Bundesebene unter anderem mit der Einführung des Baukindergelds.

Wir waren und sind die Partei der Leberkäs-Etage, wo alle auf Augenhöhe zusammenkommen und sich ernst nehmen.

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Hier zahlt sich die wirtschaftliche Stärke des Freistaat aus: „Und in Bayern legen wir immer noch etwas drauf“, führte der CSU-Generalsekretär mit Blick etwa auf die Eigenheimzulage, Familien- und Pflegegeld sowie Investitionen in die Digitalisierung weiter aus. „Es gibt nichts Wichtigeres, als dass es den ganz normalen Menschen gut geht – das ist die einfachste Bestimmung der CSU-Politik.“ Bei der Landtagswahl am 14. Oktober steht die erfolgreiche CSU-Politik der vergangenen Jahrzehnte zur Abstimmung – auch wenn derzeit andere Themen die veröffentlichte Meinung bestimmen.

Die Gesellschaft hat sich verändert

Der CSU-Generalsekretär räumte aber auch ein: „Es war noch nie so schwer wie heute, Volkspartei zu sein. Wir müssen anerkennen, dass die Gesellschaft individualisierter und fragmentierter ist als früher“, sagte er. „Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl im Land wird auf die Probe gestellt durch einen ungeheuren Zuzug nach Bayern.“

Die Stärke der CSU hat nie ausgemacht, dass wir mit dem Zeitgeist gegangen sind. Im Gegenteil.

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Seit 1990 sind mehr als zwei Millionen Menschen in den Freistaat gezogen, bis 2036 wird es laut Prognosen eine weitere halbe Million sein. Die Bevölkerungszahl soll dann bei 13,5 Millionen liegen. Die Ursachen liegen vor allem in der guten Jobsituation sowie in der bundesweit besten Sicherheitslage, der guten Schul- und Hochschulsituation und der schönen Landschafft.

Gegenwind aushalten

Dass gegen das Polizeiaufgabengesetz, die Asylpolitik und die Wortwahl der CSU demonstrierten, muss die CSU aus Blumes Sicht aushalten: „Die Stärke der CSU hat nie ausgemacht, dass wir mit dem Zeitgeist gegangen sind. Im Gegenteil: Wir haben es immer ausgehalten, wenn uns der Wind von veröffentlichter Meinung und lautstarken Minderheiten ins Gesicht bläst“, sagte er. „Wir halten das auch dieses Mal aus.“

Im Bezug auf die umstrittene Wortwahl wie den Begriff „Asyltourismus“ sagte Blume: „Eine Volkspartei muss die Sprache der Bevölkerung sprechen. Kompliziert denken, einfach reden – diesen Grundsatz halte ich nach wie vor für richtig.“ Gleichwohl wolle die Partei künftig noch stärker auf ihre Sprache achten. Dieses Ziel hat auch Ministerpräsident Markus Söder kürzlich bekräftigt.

(dpa/BK)