CSU-Generalsekretär Markus Blume sieht den Islam kritisch. (Foto: Imago/Zuma Press)
Islam-Debatte

„Der Islam gehört nicht zu Deutschland“

In seiner heutigen illiberalen Form könne der Islam nie zu Deutschland gehören, betont CSU-Generalsekretär Markus Blume in einem Zeitungsinterview. Muslimische Zuwanderer müssen sich integrieren. Familiennachzug muss strikt begrenzt bleiben.

„Der Islam gehört nicht zu Deutschland“, bekräftigt CSU-Generalsekretär Markus Blume im Interview mit der Rheinischen Post. Es könne nur zu Deutschland gehören, was dieses Land auch geprägt habe, so Blume. „Das trifft auf den Islam nicht zu. Er ist nicht Teil unserer christlich-abendländischen Kultur.“ Bundesinnenminister Horst Seehofer habe lediglich gesagt, was nötig gewesen sei: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Immer verbunden mit dem Hinweis, „dass Muslime selbstverständlich zu diesem Land gehören“.

In seiner heutigen Form wird der Islam nie zu Deutschland gehören.

Markus Blume, CSU-Generalsekretär

Jetzt stelle sich die Frage, unter welchen Voraussetzungen der Islam in Deutschland mit seiner freiheitlichen Gesellschaft und liberalen Demokratie überhaupt denkbar sei, so Blume. Dazu brauche der Islam Aufklärung, Europäisierung und Liberalisierung. Blume versteht darunter religiöse Toleranz, entschiedene Ablehnung von Antisemitismus, Gleichberechtigung von Mann und Frau und den Gedanken der Trennung von Staat und Religion. Problem: Von allen diesen westlichen Errungenschaften ist der heutige Islam weit entfernt. Blumes klare Schlussfolgerung: „In seiner heutigen Form wird der Islam nie zu Deutschland gehören.“

Pflicht zur Integration

Von den Muslimen, die hier leben, erwartet Blume, dass sie „sich integrieren und an unsere Spielregeln halten“. Integration sei eben nicht Beliebigkeit. Blume: „Integration ist zwingend und hat eine Richtung: zu unserer Leitkultur.“

Auf dieser Leitkultur müssen die Deutschen allerdings auch bestehen. Vielfach sichtbare „grassierende Selbstverleugnung unserer christlich abendländischen Wurzeln“ hält Blume darum für gefährlich. „Sie sendet falsche Signale auch an diejenigen, die sich bei uns gerne integrieren wollen.“

Wer bei uns lebt, muss sich integrieren und an unsere Spielregeln halten.

Markus Blume

Blume gibt Beispiele für verfehlte Zugeständnisse: Frühjahrsbasteln statt Osterbasteln im Kindergarten, Kreuze abhängen, Schweinefleisch vom Speiseplan streichen. Bei solchen Absurditäten sieht der CSU-Generalsekretär „übertolerante Deutsche“ am Werk, die mit der Religion schon immer auf Kriegsfuß standen. Blume wünscht sich hier eine „klare Positionierung der Kirchen“.

Familiennachzug strikt begrenzen

Beim Thema Familiennachzug erinnert Blume daran, dass „die große Mehrheit der Deutschen“ den Familiennachzug strikt auf humanitäre Härtefälle begrenzen will. „Wir dürfen nicht wieder unkontrollierte Zuwanderung zulassen.“ Es gebe überdies auch keine Vorgabe, dass die im Koalitionsvertrag ausgehandelte Grenze von 1000 Personen jeden Monat auch erreicht werden müsste. „Der Koalitionsvertrag ist klar: bis zu 1000 Menschen.“