Am 24. September ist Bundestagswahl - zudem werden vier Landräte und 16 Rathauschefs in Bayern gewählt. (Bild: Imago/Eibner/Stuetzle)
Kommunalwahlen

Vier Landräte und 16 Rathauschefs

In Bayern sind am 24. September rund 9,5 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, den 19. Deutschen Bundestag zu wählen. Am Sonntag finden außerdem in Bayern zeitgleich vier Landrats-, 16 Bürgermeisterwahlen und 36 Bürgerentscheide statt.

In Bayern sind am 24. September rund 9,5 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, den 19. Deutschen Bundestag zu wählen. Am kommenden Wahlsonntag finden außerdem in Bayern vier Landratswahlen, 16 Bürgermeisterwahlen und in 25 Gemeinden 36 Bürgerentscheide oder Bürgerbefragungen statt. Für die Landkreise, Städte und Gemeinden bringt die gemeinsame Vorbereitung der Wahlen und Abstimmungen deutliche Vorteile, weil so Verwaltungsaufwand und Kosten eingespart werden können. „In diesen Landkreisen, Städten und Gemeinden lohnt es sich am Sonntag gleich doppelt, den Urnengang anzutreten“, sagte Innenminister Joachim Herrmann, der auf eine hohe Wahlbeteiligung bei allen Wahlen und Abstimmungen hofft.

Vier Landratswahlen

Neu gewählt werden die Landräte in den Kreisen Roth, Weißenburg-Gunzenhausen, Regen und Lichtenfels.

In Mittelfranken sind die Bürger aufgerufen, in den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen einen Landrat zu wählen. In beiden Kreisen treten die Amtsinhaber Herbert Eckstein (SPD) und Gerhard Wägemann (CSU) ohne Konkurrenten an. Ihre Wahl gilt damit schon jetzt als sicher, auch wenn die Wähler auf ihrem Wahlzettel einen anderen Kandidaten benennen können. Im Landkreis Roth ist der Verzicht der CSU auf einen Gegenkandidaten nach Angaben aus Parteikreisen im Wesentlichen auf die große Popularität des Landrates zurückzuführen. Eckstein ist seit 24 Jahren im Amt. Bei der Wahl 2011 hatte Eckstein mit 76,21 Prozent sein bestes Ergebnis eingefahren.

Für die CSU kandidiert in Weißenburg-Gunzenhausen der Amtsinhaber Gerhard Wägemann. Der 64-jährige, verheiratete Vater einer Tochter war viele Jahre Stadtrat von Weißenburg, Kreisrat, Bezirksrat von Mittelfranken und von 2003 bis 2011 Landtagsabgeordneter. 2011 wurde er mit 51,2 Prozent zum Landrat gewählt. Er war von 1999 bis 2011 Kreisvorsitzender der CSU im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sowie Bezirksvorsitzender des CSU-Arbeitskreises Schule, Bildung und Sport Mittelfranken.

 

Die meiste Aufmerksamkeit dürfte dabei der Landkreis Regen im Bayerischen Wald auf sich ziehen, denn dort wird ein Nachfolger für Landrat Michael Adam (SPD) gesucht. Für die CSU tritt dort Stefan Ebner an. Der 36-jährige, promovierte Volkswirt aus Viechtach bekam 100 Prozent der gültig abgegebenen CSU-Delegiertenstimmen.

Adam brachte es zu bundesweiter Prominenz, als er 2008 mit gerade einmal 23 Jahren jüngster Bürgermeister Deutschlands wurde. „Ich bin alles, was man in Bodenmais nicht sein darf – jung, evangelisch und offen schwul“, hatte er damals seinen überraschenden Wahlerfolg kommentiert. Drei Jahre später wurde er Landrat in Regen. Mit nur 32 Jahren kämpft er nicht mehr um seine Wiederwahl. Stattdessen will er seinen Universitätsabschluss nachholen. Nun stehen in dem Landkreis vier Kandidaten für die Adam-Nachfolge zur Wahl, neben Stefan Ebner noch Kandidaten der SPD, der Grünen und der AfD.

Im oberfränkischen Lichtenfels hofft der frühere CSU-Landtagsabgeordnete Christian Meißner auf eine zweite Amtszeit als Landrat. Gegen ihn treten Kandidaten von der SPD und der AfD an.

Der 47-jährige Jurist Meißner ist seit 1999 Bezirksvorstandsmitglied der CSU Oberfranken, seit 2001 CSU-Kreisvorsitzender von Lichtenfels und gehört seit 2002 dem Stadt- und Kreisrat in Lichtenfels an. Von 1998 bis 2011 war der verheiratete Vater zweier Kinder Landtagsabgeordneter. Seine erste Wahl zum Landrat von Lichtenfels 2011 gewann er mit 59,33 Prozent der Stimmen gegen einen Konkurrenten.

Oberbürgermeisterwahl in Neumarkt

Eine Kommunalwahl steht auch in der Großen Kreisstadt Neumarkt in der Oberpfalz an. Dort dürfen die Wähler der 39.300-Einwohner-Stadt über einen neuen Rathauschef entscheiden.

Neben dem Amtsinhaber, Oberbürgermeister Thomas Thumann (UPW/FW), treten Richard Graf für die CSU und Dieter Ries für die FLitZ (Freie Liste Zukunft) an. Der 58-jährige IT-Spezialist und Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Mitglied im Stadtrat von Neumarkt. Als einen wesentlichen Eckpunkt seines Wahlprogramms nannte er die Belebung der Ortsteile und das konkrete Anpacken von Zukunftsthemen. „Das muss heute passieren, damit Neumarkt auch in 20 und 30 Jahren noch so gut dasteht wie heute“, forderte der designierte OB-Kandidat. Er konnte die CSU-Delegierten überzeugen: Sie nominierten ihn mit 100 Prozent der gültigen Stimmen. Weitere Informationen zu Richard Graf finden Sie auch unter: http://richardgraf.de/

In 13 weiteren Bürgermeisterwahlen treten CSU-Kandidaten an:

Henfenfeld (Nürnberger Land, 1900 Einwohner): Markus Gleißenberg (CSU/FWG)

Bodenmais (Regen; 3400 Einwohner): Joachim Haller (Amtsinhaber)

Tittling (Passau, 4000 Einwohner): Helmut Willmerdinger sen. (Amtsinhaber)

Erdweg (Dachau, 5800 Einwohner): Christian Blatt (2. Bürgermeister)

Feichten an der Alz (Altötting, 1200 Einwohner): Johann Vordermaier (CSU-FWF; 2. Bürgermeister)

Winhöring (Altötting, 4700 Einwohner): Karl Brandmüller

Kallmünz (Regensburg, 2800 Einwohner): Ulrich Brey (Amtsinhaber)

Wernberg-Köblitz (Schwandorf, 5700 Einwohner): Konrad Kiener

Stadtbergen (Augsburg, 14.800 Einwohner): Paul Metz (Amtsinhaber)

Dittelbrunn (Schweinfurt, 7300 Einwohner): Willi Warmuth (Amtsinhaber)

Hösbach (Aschaffenburg, 13.100 Einwohner): Frank Houben

Leidersbach (Miltenberg, 4800 Einwohner): Robert Bauer

Höslwang (Rosenheim, 1300 Einwohner): Matthias Maier; dazu ein inoffizieller Bewerber, ebenfalls CSU-Mitglied

Keine CSU-Kandidaten gibt es in:

Dörfles-Esbach (Coburg, 3600 Einwohner) und Georgensgmünd (Roth, 6700 Einwohner).