Startschuss für das neue Lebensmittel-Forschungsinstitut in Kulmbach: Bundesminister Christian Schmidt, Oberbürgermeister Henry Schramm, Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (alle CSU, v.l.). (Foto: Stadt Kulmbach)
Kulmbach

Prüfen, was drin steckt

Bundesagrarminister Christian Schmidt hat in Kulmbach den Startschuss für das neue Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel gegeben. Hier soll beispielsweise untersucht werden, woher Fleisch, Fisch und Olivenöl stammen.

„Kommt das Olivenöl aus Italien? Ist dieser Fisch wirklich Seezunge?“ Mit der Klärung solcher Fragen ist der einzelne Verbraucher in der Regel überfordert. Diese und viele weitere Dinge zu klären und möglicherweise Betrügereien aufzudecken, das ist der Zweck des neuen „Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel“ in Kulmbach, zu dessen Einrichtung der fränkische Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) nun den Startschuss gegeben hat. „Das öffentliche Interesse am Ursprung und der Qualität unserer Produkte, die auf den Teller kommen, wächst ungebrochen“, erklärte Schmidt in Kulmbach.

Ziel ist ein aktives Kompetenz-Netzwerk über behördliche und wissenschaftliche Grenzen hinweg.

Christian Schmidt (CSU), Bundeslandwirtschaftsminister

„Um dafür die wissenschaftliche Grundlage zu schaffen, werde ich im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ein Nationales Referenzzentrum für die Echtheit und Integrität der Lebensmittelkette einrichten“, so Schmidt weiter. Das Referenzzentrum wird unter dem Dach des Max-Rubner-Instituts (MRI) stehen, dessen Kulmbacher Standort damit entscheidend gestärkt werde. Der Minister erklärte: „Die wesentliche Aufgabe des neuen Kulmbacher Instituts wird es sein, die in Deutschland vorhandenen Untersuchungsmethoden und Untersuchungsergebnisse zur Echtheit und Integrität der Lebensmittelkette weiterzuentwickeln, zusammenzutragen, zu bündeln und auszuwerten.“

Außerdem soll das neue Referenzzentrum als nationale Kontaktstelle eng mit dem geplanten europäischen Referenzzentrum zusammenarbeiten, laut Christian Schmidt soll es damit „auch mit Blick auf die europäische Ebene zu einer wichtigen Institution werden“. Sein Ziel sei es, ein „aktives Kompetenz-Netzwerk über behördliche und wissenschaftliche Grenzen hinweg aufzubauen und zu betreiben“, betonte der Minister.

Bestandteil einer künftigen europaweiten Lebensmittelsicherheits-Kette

Das Max-Rubner-Institut wurde 2008 als Nachfolger der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL) gegründet und nach einem der Begründer der modernen Ernährungsforschung in Deutschland benannt. Das BfEL war zuvor vom damaligen Agrarminister Horst Seehofer aufgelöst worden. Das bereits bestehende „Institut für Qualität und Sicherheit bei Fleisch“ am MRI Kulmbach führt laut Ministerium „mit großer Kompetenz anwendungsbezogene Forschung mit Relevanz für den Tier- und den Verbraucherschutz durch“. Hier werde die „gesamte vertikale Prozesskette des Lebensmittels Fleisch von der Landwirtschaft bis zum Verbraucher bearbeitet“.

Hauptsitz des MRI ist Karlsruhe; weitere Standorte befinden sich in Detmold, Kiel, Kulmbach und Hamburg. Als oberstes Ziel gibt das Institut die „Sicherstellung der Qualität von Fleisch und Fleischerzeugnissen“ an. Angesichts der Fleisch-Skandale der vergangenen Jahre kommt dieser Forschung eine große gesellschaftliche Relevanz und öffentliche Aufmerksamkeit zu. Neben den Forschungsarbeiten werden vom MRI wichtige Beratungsleistungen erbracht, unter anderem für die Politik und das  Landwirtschaftsministerium.