Die Festung Marienberg hoch über Würzburg. (Foto: Wolfram Göll)
Würzburg

Festung Marienberg erhält „Museum für Franken“

Der Freistaat Bayern übernimmt das „Mainfränkische Museum“ in der Festung Marienberg hoch über Würzburg und wandelt es in ein „Museum für Franken“ um. Eine entsprechende Vereinbarung haben Kultusminister Ludwig Spaenle, Finanzminister Markus Söder (beide CSU) und Würzburgs OB Christian Schuchardt (CDU) unterzeichnet. Es handelt sich um eine der größten Kunstsammlungen in Bayern.

Im bisherigen „Mainfränkischen Museum“ auf der Festung Marienberg hoch über Würzburg ist die Gründung des „Museums für Franken“ offiziell besiegelt worden. Anfang 2017 übernimmt der Freistaat Bayern die Trägerschaft. Kultusminister Ludwig Spaenle, Finanz- und Heimatminister Markus Söder (beide CSU) und der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Das neue Museum stärke die regionale Identität der Franken und werde ein weiteres Glanzlicht in der bayerischen Museumslandschaft sein, zeigten sich Söder, Spaenle und Schuchardt überzeugt.

Das Museum für Franken in der Bischofsstadt Würzburg gehört sicher zu den besonderen Museen in Bayern. Hier soll künftig die fränkische Kunst- und Kulturgeschichte vom Frühen Mittelalter bis in die Gegenwart gezeigt werden.

Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU)

Im Zuge der Generalsanierung der Festung Marienberg durch den Freistaat Bayern wird das „Museum für Franken – Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg“ als modern gestaltetes und auf den Besucher ausgerichtetes Haus neu konzipiert. Das Besondere ist der Ort in einem bedeutenden Bauwerk der Würzburger Bischöfe, die als „Herzöge Frankens“ innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation eine wichtige Rolle spielten.

Eines der bedeutendsten Museen Bayerns

„Mit der Errichtung des Museums für Franken setzt der Freistaat Bayern das Kulturkonzept des Freistaats Bayern weiter um: Jeder Regierungsbezirk in Bayern erhält ein staatliches Museum“, erläuterte Ludwig Spaenle. Mit Blick auf Würzburg lobte er: „Das Museum für Franken in der Bischofsstadt Würzburg gehört sicher zu den besonderen Museen in Bayern. Hier soll künftig die fränkische Kunst- und Kulturgeschichte vom Frühen Mittelalter bis in die Gegenwart gezeigt werden.“

Damit schaffen wir die Voraussetzungen für ein erstklassiges neues Museum, auf das ganz Franken stolz sein wird.

Bayerns Finanz- und Heimatminister Markus Söder (CSU)

Dabei beginne der Freistaat keineswegs bei Null, so Spaenle: „Wir können bei unserem ambitionierten Vorhaben bereits auf eine Sammlung herausragender Exponate vor Ort zurückgreifen und an den sehr guten Ruf des Mainfränkischen Museums anknüpfen. Nach Abschluss der Sanierung soll die Festung Marienburg ein hochmodernes Landesmuseum beherbergen. Bereits vor diesem Zeitpunkt wird das neue Museum für Franken Sonderausstellungen zu Kernthemen der fränkischen Kunst- und Kulturgeschichte zeigen können.“

Generalsanierung für 100 Millionen Euro bis 2025

Finanz- und Heimatminister Markus Söder rechnete vor, der Freistaat Bayern werde bis 2025 volle 100 Millionen Euro in die Generalsanierung der Festung Marienberg investieren. „Damit schaffen wir die Voraussetzungen für ein erstklassiges neues Museum, auf das ganz Franken stolz sein wird“, zeigte sich Söder sicher. Die Museumsfläche wird mit etwa 11.000 Quadratmetern dann doppelt so groß sein wie bisher. Gemeinsam mit den neuen Räumen soll das künftige „Museum für Franken“ ein runderneuertes Konzept unter dem Gründungsdirektor Erich Schneider erhalten – einem aus Kitzingen stammenden Kunsthistoriker.

Eine modern dargestellte Sammlung an einem geschichtsträchtigen Ort: Das sind sehr gute Voraussetzungen, um das Museum zu einem fränkischen Publikumsmagneten zu machen. Stadt- und Regionalgeschichte werden gemeinsam erlebbar.

Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU)

Der Würzburger Oberbürgermeister Schuchardt als Vorsitzender des bisherigen Trägervereins, des „Zweckverbandes des Mainfränkischen Museums“, lobte die neue Vereinbarung: „Die Stadt Würzburg und der Bezirk Unterfranken entlassen das Mainfränkische Museum ohne das sprichwörtlich weinende Auge in die Obhut des Freistaats. Eine modern dargestellte Sammlung an einem geschichtsträchtigen Ort: Das sind sehr gute Voraussetzungen, um das Museum zu einem fränkischen Publikumsmagneten zu machen. Stadt- und Regionalgeschichte werden gemeinsam erlebbar.“

Würzburg ist historisch prädestiniert

Wie das Kultusministerium in einer Mitteilung betont, eignet sich Würzburg schon aus historischen Gründen ganz besonders als Standort für ein staatliches „Museum für Franken“: Die Stadt verkörpere den Anspruch ihres Bischofs im Mittelalter auf die Herzogswürde für Franken – im Wappen sichtbar im „Fränkischen Rechen“ in Silber und Rot. Im Mittelpunkt der Sammlung und Ausstellung sollten künftig in einem umfassenden Sinne die Kunst- und Kulturgeschichte Frankens stehen. In den kommenden Jahren wird die Festung Marienberg zunächst generalsaniert und die Ausstellung unter Federführung von Gründungsdirektor Dr. Erich Schneider nach neuesten museumspädagogischen Prinzipien völlig neu konzipiert. Dabei sollen die Besucher einen ganz neuen Zugang zur Kunst- und Kulturgeschichte Frankens erhalten, aber sich auch mit der Geschichte der Stadt Würzburg auseinandersetzen können.

Die Festung Marienberg beherbergt seit 1946 das Mainfränkische Museum. Schon bisher verfügte das Museum als eine der großen Kunstsammlungen im Freistaat über mehr als 40 Ausstellungsräume. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen, Kunsthandwerk und Volkskunst aus Würzburg und Mainfranken. Die ältesten Exponate sind archäologische Bodenfunde aus der Region. Weltweit einzigartig ist die Sammlung von Werken des mittelalterlichen Bildhauers und Bildschnitzers Tilman Riemenschneider. Zusätzlich ist dort das Fürstenbaumuseum und ein Teil der Bestände des Staatsarchivs Würzburg gelagert.

(PM/BR/wog)