„Augsburg spielt jetzt in einer anderen Liga“
Es ist der Beginn einer neuen Ära für Augsburg: Ministerpräsident Horst Seehofer hat den Startschuss für die neue Medizinfakultät an der Universität gegeben. Bei der Gründungsfeier sagte der Regierungschef, die Stadt spiele durch die Uniklinik künftig "in einer anderen Liga" - sowohl im Wissenschaftsbetrieb als auch bei der medizinischen Versorgung und der wirtschaftlichen Entwicklung.
Uniklinik

„Augsburg spielt jetzt in einer anderen Liga“

Es ist der Beginn einer neuen Ära für Augsburg: Ministerpräsident Horst Seehofer hat den Startschuss für die neue Medizinfakultät an der Universität gegeben. Bei der Gründungsfeier sagte der Regierungschef, die Stadt spiele durch die Uniklinik künftig "in einer anderen Liga" - sowohl im Wissenschaftsbetrieb als auch bei der medizinischen Versorgung und der wirtschaftlichen Entwicklung.

Bei einem Festakt gab Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer den Startschuss für Augsburgs neue Rolle als einer der innovativsten Medizinstandorte des Freistaats: Ab sofort hat die Fuggerstadt eine eigene medizinische Fakultät an der Universität. „Das ist ein Jahrhundertprojekt“, betonte Seehofer in seiner Rede. „Nicht nur für Augsburg, sondern für die gesamte Region.“

Bedeutendster Ausbauschritt der letzten Jahrzehnte

2009 hatte der CSU-Chef den Augsburger versprochen, die Uniklinik werde kommen – dementsprechend zufrieden ist man jetzt an der Universität. Die Augsburger Uni vollziehe mit der Errichtung einer Medizinischen Fakultät „den bedeutendsten Ausbauschritt der letzten Jahrzehnte“, sagte die Präsidentin der Universität Sabine Doering-Manteuffel: Man sei stolz auf das vom Wissenschaftsrat einstimmig angenommene Forschungs- und Lehrkonzept, „das mit den innovativen, hochaktuellen und zukunftsweisenden Schwerpunkten Umweltmedizin und Medizininformatik“ der Universität Augsburg weiter den Weg in die Spitzenforschung ebnen werde.

Medizinische Versorgung für zwei Millionen Menschen

Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl sieht in der neuen Fakultät ebenfalls eine wichtige Richtungsentscheidung für seine Stadt. Der Bau sei „ein strukturpolitisches Signal allererster Güte“, mit dem „wirtschaftliche wie städtebauliche Impulse“ verbunden seien, wie der CSU-Politiker dem Bayerischen Rundfunk sagte. Doch auch für die gesamte Region sei die Errichtung wichtig: „Die Universitätsmedizin sichert langfristig die medizinische Versorgung von rund zwei Millionen Menschen in der Region auf allerhöchstem Niveau“, so Gribl weiter.

Der Landtagsabgeordnete Peter Tomaschko sprach gar von einem „historischen Tag“ für die Region und hob besonders die hohe Zahl der Studenten hervor, die nun die Möglichkeit hätten, in Augsburg ihre Ausbildung zu machen – in der Fuggerstadt werden zunächst einmal 1.500 Studienplätze zu vergeben sein, schrieb der CSU-Politiker auf Facebook.

Uniklinik als Job-Motor

Augsburgs Landrat Martin Sailer freute sich ebenfalls über die noch bessere medizinische Versorgung für die Menschen in der Region – und über die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Perspektiven, die der Fuggerstadt dadurch entstünden. „Die Wissenschaft erhält ein neues Forschungszentrum und durch den wirtschaftlichen Aufschwung, der damit einhergeht, entstehen in der Region viele neue Arbeitsplätze.“

Durch den wirtschaftliche Aufschwung entstehen viele neue Arbeitsplätze.

Martin Sailer, Landrat des Landkreises Augsburg

Bis die ersten Medizinstudenten an der Universität Augsburg starten können, dauert es allerdings noch einige Monate: Ab dem Wintersemester 2019/20 soll es richtig losgehen. Dabei ist unter anderem ein humanmedizinischer Studiengang ebenso geplant wie die Errichtung von Forschungseinrichtungen mit den Schwerpunktfeldern Medizininformatik und Umweltmedizin. Zentrale Stelle soll das Klinikum im Stadtteil Kriegshaber werden: Rund um das bisherige Spital soll ein knapp 14 Hektar großer Medizincampus entstehen. Der Freistaat investiert für das Gesamtprojekt rund 750 Millionen Euro.