Wunderschöner historischer Stadtkern - aber strukturelle Probleme. Bayerns Staatsregierung will Städten wie Kronach im Nordosten Bayerns stärker unter die Arme greifen. (Bild: Imago/F. Berger)
Nordostbayern-Initiative

Kampf gegen die Strukturschwäche

Die Staatsregierung will die Städte und Landkreise im Nordosten Bayerns noch stärker unterstützen. Dazu legt das Kabinett jetzt ein weiteres Förderprogramm auf. Innenminister Joachim Herrmann sieht darin einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit in allen Regionen des Freistaats.

Bayern legt ein besonderes Förderprogramm für Stadt- und Ortskerne in Nordostbayern auf. Das hat das Kabinett auf Vorschlag von Innenminister Joachim Herrmann in seiner Kabinettssitzung beschlossen. Das Konzept sieht einen Ausbau der bereits beschlossenen Maßnahmen vor, die ab 2017 im Rahmen der Städtebauförderung und Dorferneuerung gezahlt werden sollen. Die Zuwendungen sollen Städte und Gemeinden in den Landkreisen Hof, Kronach und Wunsiedel innerhalb der kommenden vier Jahre erhalten. Mit den Förderungen soll unter anderem die Modernisierung und Instandhaltung leerstehender Gebäude ebenso wie der Abbruch von Gebäuden finanziert werden.

Das hilft zu vermeiden, dass die Menschen ihre Heimat verlassen.

Joachim Herrmann

„Mit dieser Maßnahme sagen wir der Strukturschwäche den Kampf an“, stellte Herrmann klar. Die Staatsregierung wolle „Leerstand beseitigen und Innenstädte und Ortskerne aufwerten“, so der CSU -Politiker. „Wer in den Baubestand investiert und die Attraktivität steigert, hilft zu vermeiden, dass die Menschen ihre Heimat verlassen.“

Landkreise verzeichnen Einwohnerschwund

Dass im Nordosten Bayerns Handlungsbedarf herrscht, hat die Bayerische Staatsregierung schon lange erkannt: Die betroffenen Landkreise haben in den letzten zehn Jahren mehr als 24.000 Einwohner verloren. Das entspricht einem Bevölkerungsrückgang zwischen 7,9 und 10,1 Prozent. Laut Prognose des Landesamtes für Statistik sind in den drei Landkreisen Hof, Kronach und Wunsiedel bis 2034 die höchsten Bevölkerungsverluste in Bayern zu erwarten. Mit dem kräftigen Investitionspaket – das zusätzlich zu zahlreichen bereits beschlossenen Maßnahmen gezahlt werden soll – will der Freistaat nun noch stärker gegensteuern und ergreift, wie es die Staatsregierung in einer Meldung formulierte, „eine klare Maßnahme für mehr Attraktivität und Lebensqualität“.