Kein Monopol für Krankenkassen
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) als realitätsfern und zentralistisch kritisiert: „Das Monopol des GKV-Spitzenverbands auf Bundesebene hat sich nicht bewährt".
Gesundheit

Kein Monopol für Krankenkassen

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) als realitätsfern und zentralistisch kritisiert: „Das Monopol des GKV-Spitzenverbands auf Bundesebene hat sich nicht bewährt".

Der GKV-Spitzenverband ist die Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Vom GKV-Spitzenverband abgeschlossene Verträge gelten für alle Krankenkassen, deren Landesverbände und damit praktisch für alle 70 Millionen gesetzlich Versicherte.

Es ist notwendig, dass wieder die Bedürfnisse der Menschen vor Ort in Bayern besser beachtet werden. Deshalb sollten künftig auch GKV-Spitzenverbände in den Bundesländern eingerichtet werden können, die mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet sind.

Melanie Huml, bayerische Gesundheitsministerin

Huml kündigte an, bei anderen Ländern für ihren Vorstoß zu werben. Ziel sei ein Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK). Aber auch eine Bundesratsinitiative Bayerns sei denkbar.

Nicht nur in der Finanzierung der GKV, sondern auch in deren Organisation müssen wieder vermehrt regional angepasste Lösungen ermöglicht werden.

Melanie Huml, bayerische Gesundheitsministerin

Grundsätzlich könnten einem Spitzenverband auf Landesebene alle bestehenden Bundeskompetenzen übertragen werden. Die CSU-Politikerin kritisierte, die Verfahren des GKV-Spitzenverbandes dauerten oft zu lang. Ob Arzneimittel, Hebammen oder Hilfsmittel – immer wieder sei Bayern mit ganz konkreten Folgen von realitätsfernen oder verspäteten Berliner Entscheidungen am „grünen Tisch“ konfrontiert, kritisiert die Politikerin.

(dpa/AS)