Die Milchpreiskrise ist eines der bestimmenden Themen der aktuellen Landwirtschaftspolitik. (Bild: protectnature / Fotolia)
Agrarpolitik

Nord-Süd-Achse für die Landwirtschaft

Schulterschluss der Agrarminister aus Bayern und Schleswig-Holstein: Helmut Brunner und Robert Habeck setzen sich gemeinsam für eine nachhaltige Landwirtschaft ein - und werben für ein besseres Image des Berufsstands in der Bevölkerung.

Es ist eine außergewöhnliche Allianz: Die Agrarminister von Bayern und Schleswig-Holstein setzen sich gemeinsam für eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft ein. Zudem fordern sie eine größere Akzeptanz und ein besseres Image von Agrarberufen in der Gesellschaft.

„Für die Zukunft der Landwirtschaft ist es entscheidend, dass sie als Teil der Gesellschaft von dieser auch Akzeptanz erfährt, im Einklang mit der Natur wirtschaftet und Ressourcen schon“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Ressortchefs Helmut Brunner (CSU) und Robert Habeck (Grüne). Landwirte seien ein stabilisierender Teil des sozialen Gefüges, und die Agrarpolitik müsse darauf zielen, die den ländlichen Raum prägenden bäuerlichen Strukturen zu erhalten.

Qualität vor Masse

Dabei fordern die beiden Minister einen stärkeren Fokus auf die Wertigkeit der Produkte. Damit die Landwirte eine wirtschaftliche Perspektive haben, müsse Qualität im Vordergrund stehen und nicht Masse, heißt es in dem Papier. Zuvor hatten sich die beiden Ressortchefs persönlich ausgetauscht. Habeck war zu einem Informationsbesuch aus Kiel nach München gereist. Dabei spielte auch das Thema Milchpreise eine große Rolle: Beide Minister fordern eine Verringerung der Milchmenge. Die Milchwirtschaft ist sowohl in Bayern als auch in Schleswig-Holstein ein essentieller Bestandteil der dortigen Landwirtschaft.

Die Betriebe in Schleswig-Holstein sind dabei im Schnitt mehr als doppelt so groß wie die in Bayern, wo es wesentlich mehr, dafür aber deutlich kleinere landwirtschaftliche Betriebe gibt.