Bayern will die Sicherheitswacht ausbauen. (Archivbild: Stmi/fkn)
Sicherheit

Herrmann wirbt für Sicherheitswacht

Bayerns Staatsregierung arbeitet weiter am Sicherheitskonzept für die Zukunft. Innenminister Joachim Herrmann spricht sich dabei für den Ausbau von Sicherheitswachten aus. "Sie stärken das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung", sagt der CSU-Politiker. Bis 2020 soll die Sicherheitswacht bis zu 1.500 Mitglieder haben.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat sich für den Ausbau der Sicherheitswacht im Freistaat ausgesprochen. Die Sicherheitswacht sei „ein weiterer Baustein unseres Sicherheitskonzepts ‚Sicherheit durch Stärke‘“, erklärte der CSU-Politiker bei der Vorstellung des Konzepts zum Ausbau. Das komplette Sicherheitspaket hatte die Staatsregierung schon kurz nach der Klausurtagung von St. Quirin vorgestellt. Neben allen praktischen Vorzügen – etwa die Entlastung von Polizeibeamten in bestimmten Bereichen – stärke die Sicherheitswacht „das Sicherheitsgefühl unserer Bevölkerung“, so Herrmann.

Herrmann fordert aktive Beteiligung der Bürger

Der Minister appellierte an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sich am Konzept ‚Bürger schützen Bürger‘ aktiv zu beteiligen. „Wir brauchen ein Klima des Vertrauens und eine Kultur des Hinsehens in unseren Gemeinden“, betonte Herrmann. Sein Ziel sei es, die Bayerische Sicherheitswacht in den kommenden Jahren deutlich auszubauen. „Ich freue mich über jeden, der sich für unser Angebot interessiert und für die Gesellschaft einsetzen möchte“, so der Minister. Binnen vier Jahren soll die Zahl der Mitglieder auf dann 1.500 verdoppelt werden.

Neugründungen sind erfolgreich

Die Bilanz der jüngst eingerichteten Sicherheitswachten in Bayern gebe Anlass zur Freude, sagte der CSU-Politiker. „Durch die neu eingerichteten Sicherheitswachten in Ottobrunn und den Münchner Stadtteilen Neuhausen und Nymphenburg wächst die Zahl der Kommunen weiter, in denen die Bayerische Sicherheitswacht für zusätzliche Sicherheit sorgt, jetzt auf bayernweit 129.“ Herrmann bot allen Kommunen in Bayern an, die Einführung der Bayerischen Sicherheitswacht im Ort zu prüfen. Denn, so betonte der Minister: „Sicherheitswachtler sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Polizei und Bevölkerung.“ Als Streifenpartner könnten sie die örtliche Polizeidienststelle über Funk informieren, wenn sie etwa Vorfälle wie Vandalismus oder Ordnungsstörungen wahrnehmen.

Dabei setzt das Innenministerium auf eine einheitliche Kleidung, durch die die Sicherheitswacht in Bayern als solche erkennbar sein soll. Herrmann denkt dabei an eine einheitliche Jacke oder ein Poloshirt mit der Aufschrift „Sicherheitswacht“ oder eine Armschlaufe. Zusätzlich sollen die Kräfte mit Funkgeräten und Reizstoffsprühgeräten ausgestattet werden.

„Weder Hilfspolizei noch Bürgerwehr“

Die Aus- und Fortbildung der Sicherheitswachtmitglieder übernehmen erfahrene Polizistinnen und Polizisten der örtlichen Polizeidienststellen. Die Polizei koordiniert außerdem, wann und wo die Sicherheitswacht auf Streife geht. „Die Kolleginnen und Kollegen der Sicherheitswacht sind dabei weder Hilfspolizei noch Bürgerwehr“, stellte Herrmann klar. „Das Eingreifen ist und bleibt Aufgabe unserer Polizei. Ein Eingriff durch die Sicherheitswacht soll nur im Ausnahmefall erfolgen, etwa um in Not geratenen Bürgerinnen und Bürgern zu helfen.“

Das Eingreifen bleibt Aufgabe der Polizei.

Joachim Herrmann

Die Idee der Sicherheitswacht hat in Bayern schon eine längere Geschichte: 1994 wurde sie ins Leben gerufen „und hat seit mehr als 20 Jahren Erfolg“, wie Herrmann sagte. Aktuell gibt es rund 780 Mitglieder, davon sind 277 Frauen. Auch das Polizeipräsidium München sucht im Moment nach neuen ehrenamtlichen Mitgliedern. Umfangreiche Informationen zur Bayerischen Sicherheitswacht – von den Aufgaben bis hin zu den Voraussetzungen einer Bewerbung – hat das Bayerische Innenministerium auf seiner Website zusammengestellt.