Sensationeller Weltrekord über Triathlon-Langdistanz
Der Triathlet Jan Frodeno hat seine Ankündigung in die Tat umgesetzt und beim Triathlon im mittelfränkischen Roth den bisherigen Weltrekord über die Langdistanz um knapp sechs Minuten unterboten. Damit unterstrich Roth seine Ausnahmestellung als schnellster Triathlonkurs der Welt.
Roth

Sensationeller Weltrekord über Triathlon-Langdistanz

Der Triathlet Jan Frodeno hat seine Ankündigung in die Tat umgesetzt und beim Triathlon im mittelfränkischen Roth den bisherigen Weltrekord über die Langdistanz um knapp sechs Minuten unterboten. Damit unterstrich Roth seine Ausnahmestellung als schnellster Triathlonkurs der Welt.

Ironman-Weltmeister Jan Frodeno hat im mittelfränkischen Roth einen Weltrekord über die Triathlon-Langdistanz aufgestellt. Der 34-Jährige Olympiasieger von 2008 benötigte bei der „Challenge Roth“ für die Strecke von 3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen genau 7:35:39 Stunden. Der Kölner verbesserte damit die Weltbestzeit von Andreas Raelert um fast sechs Minuten. Der Rostocker hatte 2011 ebenfalls in Roth in 7:41:33 Stunden gewonnen.

„Die Schmerzen gehen auf und ab in meinem ganzen Körper. Es war ein harter, harter Weg. Ich werde heute Nacht auf jeden Fall gut schlafen“, sagte Frodeno. Er war völlig ausgepumpt im Triathlon-Stadion der mittelfränkischen Kreisstadt angekommen. Zweiter wurde Joe Skipper in 7:56:23 Stunden. Der Brite hatte kurz vor dem Ziel noch Nils Frommhold abgefangen. Der Vorjahresgewinner kam nach 7:57:49 Stunden ins Ziel.

Weltrekord mit Ansage

Frodeno hatte vor dem Rennen angekündigt, die Zeit von Raelert anzugreifen – und er hielt Wort. Schon beim Schwimmen im Main-Donau-Kanal setzte sich der Olympiasieger von 2008 von seinem schärfsten Rivalen Frommhold ab. Angefeuert von geschätzt weit mehr als 200.000 Zuschauern baute er seinen Vorsprung auf dem Rad aus. Im Ziel dankte Frodeno dem „tollen Publikum“ für dessen großartige Unterstützung.

Zwei Schrecksekunden gab es für Frodeno auf dem Rad. Bei Kilometer 120 stürzte er. Körper und Material überstanden den Vorfall aber unbeschadet. Dann, kurz vor dem Wechsel zum Laufen, hätte ihn beinahe ein unachtsamer Autofahrer erwischt. Frodeno konnte gerade noch ausweichen. Er ließ sich durch die beiden Zwischenfälle nicht aus dem Konzept bringen und sicherte sich im abschließenden Marathon den Weltrekord.

Schweizerin Ryf gewinnt Damen-Wertung

Die Schweizerin Daniela Ryf gewann die Damen-Wertung des Rother Triathlons. Die Ironman-Weltmeisterin kam mit ihrer persönlichen Bestzeit von 8:22:04 Stunden als Erste ins Ziel – mehr als 20 Minuten vor der Australierin Carrie Lester. „Ich bin selber von der guten Zeit überrascht“, meinte sie.

Noch vor zwei Wochen hatte Ryf bei der Ironman-EM wegen Unterkühlung aufgeben müssen und sich erst kurzfristig zum Start in Roth entschlossen. Dritte wurde Yvonne van Vlerken. Die Vorjahresgewinnerin aus den Niederlanden verpasste ihren vierten Erfolg in Roth und damit einen Siegrekord.

Bestürzung über Todesfall

Die Challenge Roth wird von einem Todesfall überschattet. Nach Angaben des Veranstalters Felix Walchshöfer starb ein 50 Jahre alter Teilnehmer bei dem Triathlon-Rennen. Der Mann musste am Morgen beim Schwimmen des Staffelwettbewerbs aus dem Wasser gezogen worden.

Nach ersten Reanimationsversuchen sei er mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach Nürnberg gebracht worden. Der Mann konnte aber nicht mehr gerettet werden, sagte Walchshöfer. Die genaue Todesursache steht noch nicht fest. „Der Fall ist nun der Staatsanwaltschaft übergeben worden, das ist so üblich, deshalb möchte ich keine weiteren Mutmaßungen zur Ursache anstellen“, erklärte Walchshöfer. Den bis dato letzten Todesfall gab es beim Rennen 2011.

dpa/wog